Connected Car

Das Auto der Zukunft ist geschwätzig

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Versicherung je nach Fahrstil

Umstritten sind dagegen weitere Anwendungsfelder. Das eine sind personalisierte Services, die insbesondere Unternehmen wie GoogleGoogle und Apple Fahrern anbieten möchten. Solche orts- und situationsbezogenen Services setzen voraus, dass der Nutzer Daten an den Anbieter weitergibt oder deren Übermittlung duldet. Dies wirft Fragen bezüglich des Datenschutzes auf, ähnlich wie in anderen Bereichen wie bei Social Networks oder dem Erfassen und Speichern von Fitness- und Gesundheitsdaten durch Apps von Smart Watches und Smartphones. Letztlich muss jedoch jeder Anwender selbst entscheiden, ob er mit seinen persönlichen Daten für Unterhaltungs- oder Informationsdienste bezahlen möchte, die er im Auto nutzt. Alles zu Google auf CIO.de

Predictive User Experience: Das Auto der Zukunft lernt das Verhalten des Fahrers und stellt sich auf Wünsche und Bedürfnisse ein.
Predictive User Experience: Das Auto der Zukunft lernt das Verhalten des Fahrers und stellt sich auf Wünsche und Bedürfnisse ein.
Foto: Mercedes Benz

Ebenfalls auf geringe Gegenliebe stößt zumindest bei deutschen Autofahrern der Vorschlag, die Daten von C2X-Systemen für die Einstufung bei der Auto-Versicherung zu nutzen. Solche Modelle berechnen den Versicherungstarif anhand von Faktoren wie Fahrverhalten und Kilometerleistung. Ein rasanter Fahrstil mit häufigen Bremsmanövern führt beim "Pay-as-u-Drive"-Modell zu höheren Tarifen.

An die 69 Prozent der Bundesbürger lehnen nach einer Umfrage des Hightech-Verbandes Bitkom solche Versicherungsmodelle ab, etwa 9 Prozent nutzen bereits ein solches Modell. Hauptkritikpunkte der "Verweigerer" sind jedoch nicht der DatenschutzDatenschutz, sondern die hohe Komplexität des Ansatzes und die Tatsache, dass viele Autobesitzer damit - zumindest derzeit - nur wenig Geld sparen können. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

IT-Firmen drängen in den Markt

Dass auch die IT-Industrie Marktsegmente wie Fahrzeugvernetzung und In-Vehicle-Infotainment (IVI) für sich entdeckt hat, ist nicht zu übersehen. Pioniere wie Microsoft und Ford, die bereits vor acht Jahren auf diesem Feld zusammenarbeiten, haben längst Gesellschaft bekommen.

In-Vehicle-Infotainment mit Intel Inside
In-Vehicle-Infotainment mit Intel Inside
Foto: Intel

So stellte Intel im Frühjahr 2014 mit Intel In-Vehicle Solutions eine Middleware Plattform vor, die schwerpunktmäßig in Karlsruhe entwickelt wurde. Sie erlaubt es Automobilherstellern, die Entwicklungszeiten von IVI-Systemen (In-Vehicle Infotainment) und damit die Zeitspanne bis zur Marktreife zu verkürzen. Ebenfalls in Karlsruhe entwickelt Intel Plattformen und Systeme für die vernetzte Überwachungselektronik sowie Telematik-Komponenten für Nutzfahrzeuge. Diese werden für Fahrzeughersteller, Spediteure oder Busbetriebe immer wichtiger, um digitale Informationen von und zu Fahrzeugen zu übermitteln.

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