First Look

Das bringt SharePoint 2010

06.02.2010
Von Boris Ovcak

Bedienkomfort und Standardkonformität

Die zunächst sichtbarste Neuerung von SharePoint 2010 ist die neue Benutzeroberfläche. So zieht die bereits aus Office 2007 bekannte Oberfläche des "Ribbon UI" nun auch ins Web ein. Funktionen und Programmbefehle werden ab jetzt immer nur kontextabhängig angezeigt. Der eigentlich große Effekt wird aber bei einem Blick über den SharePoint-Rand ersichtlich: Für den Endanwender ergibt sich ein einheitliches Nutzungserlebnis. Unterschiede zwischen Client- und Web-Anwendungen sind fast nicht mehr sichtbar. Für die Anwenderakzeptanz ist dies besonders interessant, da im neuen SharePoint 2010 auch Daten zum Beispiel aus SAP- oder Siebels-Software verarbeitet werden können, ohne dass der Nutzer hierfür seine gewohnte Office-Optik verlassen muss. Die durchgehende Verwendung von Ajax- und Silverlight-Techniken ermöglicht ein flüssigeres Arbeiten. Eine Integration von Audio- und Videoelementen (zum Beispiel aus YouTube) ist leicht möglich.

Für IT-Verantwortliche ist von zentraler Bedeutung, dass in SharePoint 2010 wichtige Standards umgesetzt wurden: so etwa die Barrierefreiheit gemäß WCAG 2.0 oder XHTML als Industriestandard für Web-Entwicklungen. Microsoft hat akzeptiert, dass es neben dem Internet Explorer auch andere Web-Browser gibt wie zum Beispiel Firefox 3.x oder Safari - sie werden (nahezu) vollständig unterstützt. Die parallele Pflege von mehrsprachigen Inhalten wurde stark vereinfacht und - besonders erfreulich - auf alle relevanten Bereiche (Benutzeroberfläche, Navigation, Menüeinträge, Listen- und Bibliotheksfelder) ausgeweitet.

Ein völlig neuer Weg wurde in Bezug auf die Offline-Fähigkeit eingeschlagen. Mit dem "SharePoint Workspace" besteht die Möglichkeit, sämtliche Inhalte einer SharePoint-Seite auf Knopfdruck offline mitzunehmen. Ebenfalls neu in SharePoint 2010 ist die Unterstützung eines Online-Szenarios, in dem der Anwender nicht von seinem Rechner und mit den entsprechenden Office-Client-Applikationen aus arbeitet. Über die Office Web Applications für Word, Excel, PowerPoint und OneNote wird deren Funktionalität im Browser bereitgestellt, um entsprechende Dateien im Web anzusehen oder direkt online zu bearbeiten. Zusätzlich unterstützt das Office im Web die gleichzeitige, kontrollierte Bearbeitung einer Datei durch mehrere Personen. Dabei ist wichtig, dass die Office Web Applications nicht als vollwertiger Ersatz für die Office-Clients zu verstehen sind, da sie lediglich die notwendigsten Bearbeitungsfunktionen bieten.

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