Arbeitsplatz der Zukunft

Das Büro ist überall

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

T-Systems hat - ähnlich wie andere Firmen - eine Lösung entwickelt, bei dem unterwegs ein kleiner USB-Stick das Büro ersetzt. Es ermöglicht den sicheren Zugriff auf die sensiblen Unternehmensdaten und sichert gleichzeitig ab, dass kein Unbefugter mithören - oder mitlesen kann. Ob WLAN- DSL-, oder UMTS-Verbindung, der Mitarbeiter kann unterwegs genauso gut arbeiten wie in seinem Büro. Der Stick verfügt dabei über einen eigenen Prozessor, eigenen Speicher sowie ein vollständigen Softwarepaket. Die Authentifizierung wird über die SIM-Karte und eine persönliche PIN-Nummer sicher gestellt. Das Chipkarten-Modul, das dort integriert ist, ermöglicht auch das Unterschreiben mittels digitaler Signatur mit einem digitalen Zertifikat des Trustcenters der Deutschen Telekom.

Doch trotz allen technischen Fortschritts, das papierlose Büro, das allen von der Industrie immer wieder zu Beginn des digitalen Zeitalters versprochen wurde, wird es wohl auch im Jahr 2013 nicht geben. Obwohl der Arbeitsplatz-Forscher Bauer die Hoffnung noch nicht aufgeben hat. Er sagt: „Nicht ganz so schnell, aber auf dem Weg dahin sind wir eindeutig.“ Er ist überzeugt davon, dass wir in den kommenden Jahren immer weniger Dokumente managen, dafür aber immer mehr Ideen vernetzen müssen. Eine Office-SOA (Service Orientierte Architektur) soll laut Bauer für eine Web-basierte Infrastruktur sorgen. Oder besser: eine „Offfice Work Orientierte Architektur.“ Bauer glaubt an die Einrichtung von Smart Media Communication Rooms für den gemeinsamen Datenaustausch und an die Nutzung von RFID-Technik, die eine sensorische Office-Umgebung ermöglichen.

Bei diesen Anwendungen, die ja heute bereits bei vielen Unternehmen zumindest ansatzweise genutzt werden. ist es nur noch ein kurzer Schritt zur elektronischen Signatur per Kugelschreiber. Vertriebsmitarbeiter können sich freuen: Der Papierkram nach dem Besuch beim Kunden, wird dadurch abgeschafft. Eine von T-Systems entwickelte Lösung mit dem Namen „Paper, Pen & Phone“ ermöglicht die „digitale Signatur on the fly“. Stellt man den elektronischen Kugelschreiber in die Ladestation, die an den Laptop angeschlossen ist, überträgt der Stift die Unterschrift des Kunden an den Firmenrechner. Das Bestechende dieses Szenarios ist: Die Signatur ist rechtsgültig und alle wichtigen Informationen sind damit bereits im Unternehmen angelangt.

Die weitaus größte Mehrheit der befragten Unternehmen plant in diesem oder dem nächsten Jahr den Umstieg auf konvergente Services.
Die weitaus größte Mehrheit der befragten Unternehmen plant in diesem oder dem nächsten Jahr den Umstieg auf konvergente Services.
Foto: T-Systems

Ein breitbandiges IP-Netz wird die Virtualisierung von Arbeitsumgebung und Anwendungen ermöglichen. Diese werden im Netz vorgehalten und „on Demand“ auf den Rechner des jeweiligen Nutzers geschleust. Die dynamische Rechnerleistung kann aus dem Netz auf Wunsch jederzeit flexibel ergänzt und erweitert werden. Aktuelle Software und einheitliche Standards sind dadurch für jeden Nutzer genauso garantiert wie die Sicherheit im Netzwerk. Der Installations- und Wartungsaufwand reduziert sich hingegen auf ein Minimum.

FAO-Institutsdirektor Bauer stellt sich die vernetzte Arbeitswelt der Zukunft wie ein neuronales Netz vor: „Büros als Knotenpunkte einer vernetzten Denklandschaft, verbunden mit Satellitenbüros, Telearbeitern und mobil angebundenen Menschen.“ Aber er ist zum Glück gleichfalls davon überzeugt, dass Büromitarbeiter auch in 15 Jahren noch einen guten Kaffee, einen bequemen Bürostuhl und ein leckeres und gesundes Mittagessen lieben werden. Genauso wie heute.

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