Kontakt zu Ex-Kollegen in der Rente

Das etwas andere Netzwerk

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Immer mehr Menschen sind auch im Ruhestand mit ehemaligen Kollegen befreundet. Bei Akademikern ist der Anteil vergleichsweise höher.

Drei Forscher von der VU Universität Amsterdam haben untersucht, wie sich Kollegenbeziehungen weiterentwickeln, wenn die Angestellten in Rente gehen. Sie fanden heraus, dass die Zahl der Freundschaften mit ehemaligen Kollegen zugenommen hat, schreiben sie in einem Fachbeitrag in der Zeitschrift "Personal Relationships".

Grundlage ist die Befragung von zwei Gruppen, eine Jahrgang 1928 bis 1937, die zweite Jahrgang 1938 bis 1947. Die erste Gruppe wurde 1992 und 1995 befragt, die zweite 2002 und drei Jahre später.

Innerhalb von zehn Jahren ist die Wahrscheinlichkeit, dass Rentner die Kollegenkontakte über das Arbeitsleben hinaus pflegen, um 19 Prozent gestiegen. Die Forscher gehen davon aus, dass Menschen sich immer häufiger schon im Kollegenkreis lohnende Beziehungen suchen, die sie dann auch im Rentenalter pflegen.

Generell ist das Ergebnis der Studie ein weiterer Beleg dafür, dass sich unsere Gesellschaft immer weiter individualisiert. Traditionelle Strukturen wie die Kirche oder unsere Nachbarschaft nehmen heute weniger Einfluss auf unsere Kontakte und Freundschaften als früher, heißt es.

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