Hochsicherheitshandys

Das können die neuen "Merkel-Phones"



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Signalwirkung für Wirtschaftkunden

Obwohl der Auftrag mit mehreren tausend Geräten plus Infrastruktur nicht unerheblich ist, versprechen sich beide Bewerber darüber hinaus Folgeaufträge aus dem Ausland und der IndustrieIndustrie. Große Unternehmen hielten sich an die Empfehlungen des BSI, verriet etwa Secusmart-Chef Hans Christoph Quelle im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE. Ganz konkret haben die Düsseldorfer wie auch der Wettbewerber T-Systems bereits eine Broschüre für die Lösung herausgebracht. SiMKo 3 wird im Rahmen eines Basisvertrags über 24 Monate ab 1700 Euro angeboten – einschließlich Hardware, aber ohne Sprachverschlüsselung. Top-Firmen der Branche Industrie

Aber auch für den um ein Comeback kämpfende Smartphone-Veteran Blackberry ist die Zulassung von enormer Bedeutung, stellt sie doch den lange Zeit verweigerten Ritterschlag durch das BSI dar. Die Behörde hatte sich früher gegen den Einsatz von Blackberry-Geräten im Firmen- und Behördenumfeld ausgesprochen, weil hochgeheime Daten – wenngleich verschlüsselt – über das für Europa zuständige Network Operating Center (NOC) des Herstellers in Großbritannien transportiert werden. Um solche Bedenken zu entkräften, legte Blackberry bei der Entwicklung von Blackberry 10 besonderen Wert darauf, dass das neue Betriebssystem auch ohne NOCs funktioniert. Da Blackberry 10 wahlweise NOC oder Advanced VPN unterstützt, sei es nun gelungen, den „Policies der 70er Jahre“ zu entsprechen, so Sinisha Patkovic, Vice President Blackberry SecuritySecurity Advisory Service, dazu zynisch in einem Gespräch auf der CeBit. Alles zu Security auf CIO.de

Als weiteren Beitrag zur Datensicherheit kommt die Blackberry-10-eigene Dua-Persona-Lösung Blackberry Balance zum Einsatz, bei der persönliche und geschäftliche Inhalte auf dem Gerät in zwei getrennten Bereichen untergebracht sind und der Nutzer mit nur einem Wisch von einem in den anderen Modus wechseln kann. Bei Secusuite for Blackberry 10 wird der geschäftliche Bereich des Blackberry-Balance-Systems mithilfe der Secusmart Security Card zusätzlich abgesichert. Die Karte wird in den MicroSD-Card-Slot gesteckt und sorgt über einen integrierten Krypto-Controller von NXP mit PKI-Coprozessor für die Authentifizierung. Ein zusätzlicher Highspeed-Coprozessor verschlüsselt Daten und Sprache mit 128 Bit AES.

Apropòs Sprache: Die Lösung unterstützt den digitalen Behördenfunk Tetra und SNS over IP. Dabei lassen sich aber vertrauliche Gespräche nicht nur innerhalb des jeweiligen Netzes führen, sondern auch zwischen GSM- und Tetra-Teilnehmern. Wie Secusmart-Chef Quelle im COMPUTERWOCHE-Gespräch ausführte, wird die sichere mobile Kommunikation aktuell noch in einer separaten App im Business-Modus gelöst. Secusmart und Blackberry arbeiteten aber daran, die Funktion in die normale Telefonieanzeige zu integrieren. Bei einem Anruf werde dann angezeigt, dass eine verschlüsselte Verbindung aufgebaut wurde. SNS over IP funktioniert ab Edge (GPRS hat keine Quality of Service), genutzt wird nicht das in der Smartcard generierte Zertifikat, sondern PKI (Public Key Infrastructure).

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