Editorial aus CIO-Magazin 01/2006

Das lehren die 37 größten Konzerne

09.03.2006

Die IT-Strategien aller deutschen Konzerne mit mehr als zehn Milliarden Umsatz liegen vor Ihnen. 37 sind es insgesamt. Banken und Versicherungen haben wir nicht mitgezählt, sondern gesondert aufgelistet (Seiten 30 und 35). Unternehmen, die mehr als zehn Milliarden Umsatz machen, aber zu mehr als 50 Prozent einem der 37 Konzerne gehören, haben wir ebenfalls ausgeklammert (Seite 62). Wer mehr über Deutsche Bank, Allianz oder so prominente Tochterfirmen wie die Degussa erfahren möchte, besuche den kostenfreien Premiumbereich unserer Website.

Parallelen zwischen den Konzernen lassen sich an drei Stellen ausmachen: Erstens versuchen alle, von der Strategie des Best-of-Breed loszukommen und stattdessen Standards zu etablieren. Diese Mode ist symptomatisch für eine Phase, in der immer noch gespart werden muss. Dort, wo die Wirtschaft wächst, fragt niemand danach, welche IT-Standards er eigentlich einhalten sollte. Das würde das Wachstum auch nur unnötig verlangsamen, denn schließlich liegt das Einsparpotenzial nur im Promillebereich vom Unternehmensumsatz. Mit Best-of-Breed lässt sich einfach schneller auf Kundenwünsche reagieren, und das ist in Wachstumszeiten entscheidend.

Zweitens tragen sich fast alle Konzerne mit dem Gedanken, stärker zu zentralisieren. Auch dies zeigt an, dass die Konsolidierungzeit noch nicht vorbei ist. Dezentral aufgestellte Konzerne wie Siemens (Seite 12), EADS (Seite 38) oder E.ON (Seite 18) bauen Shared Service Center und besinnen sich auf Skaleneffekte im Infrastrukturbereich. Altersweise CIOs wie Wolfgang Brunn von MAN (Seite 53) versuchen erst gar nicht, in den Applikationsbereich vorzudringen, sondern überlassen den Divisionen das Feld.

Drittens nimmt Outsourcing weiter zu. Wenn ein Unternehmen bereits standardisiert hat, lässt sich mit dem Auslagern von eindeutig definierten IT-Aufgaben immer noch Geld sparen. Wenn nicht, dann nicht. Alle Versuche, Problembereiche der IT auszulagern, scheitern. Auch dies ist eine Lehre aus den vorliegenden 37 Portraits, die Sie übrigens in voller Länge auf unserer Website finden.

Viel Spaß beim Lesen und Vergleichen!

Ihr Horst Ellermann

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