Data-Center-Modernisierung

Das Rechenzentrum zukunftssicher planen

19.09.2013
Von Rüdiger Könnig

Software-Tools für die IT

Geeignete Software-Tools sind aus dem modernen RZ-Management nicht mehr wegzudenken. Lösungen für das Data Center Infrastructure Management (DCIM) in Verbindung mit Configuration-Management und einem Ticketing-System gehören dabei zu den wichtigsten Komponenten. Auch ToolsTools zur Verwaltung von Virtualisierungs-Umgebungen haben sich etabliert. Der Markt für DCIM ist relativ breit aufgestellt. Hier empfiehlt sich ein Auswahlprozess, der sich am konkreten Bedarf orientiert. Die Tools sind sehr unterschiedlich ausgeprägt, beispielsweise wenn es um das Thema ReportingReporting geht. Alles zu Reporting auf CIO.de Alles zu Tools auf CIO.de

Fundierte Analysen können die Bewertung von Key-Performance-Indikatoren (KPIs) für das RZ unterstützen. Dazu gehören unter anderem Faktoren wie Kostenkontrolle, Kundenzufriedenheit, die Erfüllung der Service-Level-Agreements (SLAs) oder die Zeit für Bereitstellung neuer Dienste. Die IDC-Studie zeigt, dass für viele Unternehmen Kosten-KPIs weit vor Metriken für Qualität und Zufriedenheit liegen. Die Einbeziehung von kundenorientierten Faktoren wird jedoch immer wichtiger. Performance-Vergleiche zwischen Unternehmen sind zwar schwierig, der Bitkom stellt aber öffentliche Benchmarks zur Verfügung.

Vorsicht Falle: Hürden bei Modernisierungsprojekten

Besonders bei umfangreichen Modernisierungen sollte nicht aus den Augen verloren werden, dass Gebäude- und die RZ-Infrastruktur mit Hilfe einer Mess-Steuer- und Regelungstechnik (MSR) gemeinsam gesteuert werden müssen. Der Blick auf einzelne Gewerke wie Elektro reicht nicht. Vor allem aber, wenn es um den RZ-Betrieb geht, kann es schnell heikel werden. Oft gibt es Systeme, die eigentlich nicht angefasst werden können, im ungünstigsten Fall muss die Modernisierung also im laufenden Betrieb durchgezogen werden - ohne Ausfall, versteht sich.

Aufwendiger als gedacht gestalten sich in der Planungsphase häufig die Analyse der Bestandsanlagen sowie die Dokumentation aller Zusammenhänge. Oft gibt es für alte Anlagen und Gebäude keine Unterlagen mehr. Auch die Abstimmung mit dem Facility-Management verschlingt viel Zeit. Es empfiehlt sich, bei entsprechenden Vorhaben immer ein Ingenieurplanungsbüro ins Boot zu holen, um das Risiko zu verringern. Bei größeren Projekten sollte zudem mindestens ein IT-Mitarbeiter komplett für die Koordination und Überwachung der Aufgaben abgestellt werden.

Ausreichend Spielraum einplanen

Wer das Thema Modernisierung anpackt, sollte zudem darauf achten, Spielraum für zukünftige Veränderungen und Erweiterungen einzuplanen. Angesichts steigender Hochverfügbarkeitsanforderungen, dynamischer Server-Belastungen und hoher Energiekosten müssen heute "atmende" RZ-Infrastrukturen bereitgestellt werden. Der Kunde zahlt lediglich seinen Verbrauch. Serviceorientierte ITIL-Prozesse und DCIM-Software müssen deshalb eine hohe Qualität des RZ-Betriebes garantieren, um zukünftige Anforderungen an die RZ-Infrastruktur schnell erfüllen zu können. Es gilt, die effiziente Nutzung vorhandener Kapazitäten und die Durchführung notwendiger RZ-Investitionen in Einklang zu bringen. Bei der RZ-Modernisierung sollten darüber hinaus auch zusätzliche Anschlussmöglichkeiten eingeplant werden, um notwendige Kapazitäten mit Hilfe von Leihaggregaten bereitstellen zu können.

Fazit

Wie beim Jonglieren müssen bei der RZ-Ertüchtigung viele Bälle gleichzeitig in der Luft gehalten werden. Energie-Management und Nachhaltigkeit, Verzahnung von Gebäude- und RZ-Technik über gemeinsames MSR, ausgeklügelte Desaster-Recovery-Strategien und Virtualisierung gehören ebenso dazu wie höchste Qualitätsstandards und Kundenorientierung.

Zur Startseite