Analysten-Kolumne

Demand Management ist CIO-Sache

12.05.2005
Von  und Jörg Böckmann
Olaf Acker ist Managing Director bei Strategy&, der Strategieberatung von PwC.

Die strategische Ausrichtung eines Projekts und damit auch das Maß, in dem das Projekt die Gesamtstrategie unterstützt, stellt dabei die am schwierigsten messbare und am meisten vernachlässigte Dimension dar. Unternehmensstrategien liegen selten in einer Form vor, gegen die sich Projekte direkt messen lassen. Da jedoch der Wertbeitrag der IT nicht nur in Euro, sondern zunehmend am Grad der Unterstützung des Geschäftsmodells gemessen wird, ist eine Beurteilung nötig und sinnvoll.

Bei diesen Überlegungen ist auch zu berücksichtigen, dass IT branchenübergreifend zunehmend komplexer wird. Jedes Projekt beeinflusst untereinander abhängige Systeme, oft auch Schnittstellen zu Systemen außerhalb des eigenen Unternehmens. Echtzeitverarbeitung kritischer Unternehmensdaten ist heutzutage die Regel. Die Risikoanalyse aus technischer und aus operativer Sicht des Unternehmens wird damit zur Pflicht und als Entscheidungsdimension unentbehrlich, denn nur im richtigen Risiko-Mix sind IT-Releases beherrschbar.

Ein weiterer Faktor ist die fortschreitende Verkürzung von Entscheidungszyklen. Mittel- bis langfristige Planungen sind bereits nach kurzer Zeit überholt, da Unternehmen auf Markt und Wettbewerb reagieren (müssen). Ohne die Zeitdimension bildet die Entscheidungsmatrix die Wirklichkeit also nicht ab. Erst die Integration des Time-to-Market-Aspekts sorgt für eine ausgeglichene Balance der Einflussfaktoren. In aktuellen Projekten gelang es Booz Allen Hamilton, das durchschnittliche Time-to-Market um bis zu 30 Prozent zu verkürzen.

Werden Projekte durch diese vier Entscheidungsdimensionen beurteilt, steht dem Management eine Faktenbasis zur Verfügung, die die Entscheidungsfindung erleichtert und für das gesamte Unternehmen vereinheitlicht. Die Mittelverwendung des IT-Budgets gewinnt an Transparenz, und interne Kunden werden mit in die Verantwortung einbezogen. Die endgültige Entscheidung für oder gegen ein Projekt bleibt dabei auf der Kundenseite. Daher ist das Modell sowohl bei zentraler IT-Verantwortung als auch bei dezentraler Budgetierung nutzbar.

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