Platz 2 Großunternehmen - Thomas Henkel, Amer Sports

Den Gummistiefeln entwachsen

Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.

Henkels Aufschlag beim Tennis-Ausstatter war der Bau eines zentralen Vertriebslagers im Saarland. Und als wenn ihn das nicht ausgefüllt hätte, hat er genau in dieser knapp zweijährigen Stressphase auch noch einen Master of Business Administration an der Kellog Business School absolviert - so ziemlich die renommierteste Einrichtung in Sachen MBAMBA. Es folgten Aufgaben in der IT, die ihm nach und nach die Rolle als Group-CIO einbrachten. Fragt man ihn heute, wie man ein erfolgreicher IT-Chef wird, antwortet Henkel: Alles zu MBA auf CIO.de

  • Generalist bleiben,

  • IT als Werkzeug verstehen,

  • Mediator zu den Fachbereichen sein.

Alles keine Techie-Antworten. Auch das Projekt, mit dem Henkel seine Bewerbung zum "CIO des Jahres" angereichert hat, liest sich so gar nicht technisch: "Global One erhöht die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Amer Sports Group durch eine Prozess-, Stammdaten- und Berichtsharmonisierung." 32 Vertriebsgesellschaften und sieben Marken sollen die gleichen Arbeitsabläufe, gleichen Stammdaten und gleiche Performance Reports nutzen. "Dabei werden folgende Hauptgeschäftsprozesse betrachtet: Idea to Product (Produktentwicklungsprozess), Plan to Deliver (Planungsprozess), Source to Pay (Fertigungs- & Einkaufsprozess), Order to Cash (Vertriebsprozess); sowie die folgenden Hilfsprozesse: Finance & Control (Rechnungswesen), Performance ReportingReporting (Business Warehouse) und Distribution & Transportation (Transport- & Lagerprozesse)." Alles zu Reporting auf CIO.de

"There is no T in CIO"

Henkel verliert kein Wort darüber, mit welchen technischen Mitteln er die Prozesse vereinheitlichen will. "There is no T in CIO", erklärt er. Erst auf die explizite Frage, welche IT-Produkte zum Einsatz kommen, antwortet er: "SAP ERPERP, SAP-BI, SAP AFS, RetailPro und Magento für E-Commerce." Spielt aber keine so große Rolle. Alles zu ERP auf CIO.de

Viel wichtiger ist Henkel, dass er im Rahmen des Mammutprojekts das "eher Abstrakte" richtig rüberbringt. In den Jahren 2007 und 2008, also in der Zeit des globalen Prozess-Mapping und der Template-Erstellung, war er deshalb rund 85 Prozent seiner Zeit unterwegs. Amer ist dezentral aufgestellt. Das Headquarter in Helsinki lässt selbst zentrale Funktionen wie die IT aus München steuern, wo der deutsche Vertrieb und das europäische Headquarter sitzen. "Da steckt immer noch viel Macht in den Marken", erklärt Henkel.

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