SAP ERP

Den Sprung muss jeder machen

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Monatlich gehen zurzeit rund 500 Unternehmen live mit SAP ERP 6.0. Dadurch erhöht sich auch der Bedarf an SAP-Dienstleistern. Für die rein technische Umstellung sind zwar keine höheren Preise zu erwarten. Anders sieht es aber aus, wenn Unternehmen ihre Prozesse ändern.
Tobias Dosch, Vice President ERP Solution, SAP AG: "Wir zwingen niemanden. Unsere Kunden, die upgraden, überprüfen ganz genau, welchen Wert eine Erneuerung ihrer ERP-Systeme mit sich bringt."
Tobias Dosch, Vice President ERP Solution, SAP AG: "Wir zwingen niemanden. Unsere Kunden, die upgraden, überprüfen ganz genau, welchen Wert eine Erneuerung ihrer ERP-Systeme mit sich bringt."

Der Damm ist gebrochen. Die Zahl der Unternehmen, die auf SAPSAP ERPERP 6.0 wechseln, steigt seit Ende 2006 kontinuierlich an. "Mittlerweile arbeiten rund 4.800 Systeme produktiv", verkündete SAP-Chef Henning Kagermann im November. Damit ist eine Welle ausgelöst, die auch in den nächsten Jahren weiter anschwillt. Zurzeit gehen weltweit pro Monat bereits bis zu 500 Unternehmen mit dem neuen ERP 6.0 live", sagt Tobias Dosch, Vice President ERP Solution bei der SAP AG. "Umfragen lassen uns davon ausgehen, dasss sich dieser Trend in den nächsten Jahren noch weiter verstärkt." Alles zu ERP auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Das ist nicht nur für die Walldorfer ein Grund zur Freude. Auch die Anbieter von SAP-Dienstleistungen profitieren von der steigenden Nachfrage. In Zeiten, da manche Bereiche bereits einen Mangel an IT-Kräften konstatieren, müsste dies zu steigenden Preisen führen. Doch die Entwicklung scheint sich dort in Grenzen zu halten. Zwar klettern die Preise für SAP-Berater kontinuierlich, doch keineswegs in solchem Ausmaß, wie es manch einer befürchtet hatte.

Fehlende Erfahrung im Markt

"Die Kosten für die Unternehmen werden notgedrungen steigen", sagt IDC-Analyst Frank Naujoks. "Sie können jedoch nichts ins Unendliche gehen, weil es sich dann nicht mehr lohnt, Expertise um jeden Preis einzukaufen." Für problematischer als die Frage der Kosten hält Naujoks eher die noch fehlende Erfahrung in Upgrade-Projekten. "Sie brauchen Leute, die wenigstens schon ein oder zwei Mal in einem Projekt gearbeitet haben, und davon gibt es derzeit nicht so viele."

SAP-Wartungszyklus: 2010 endet für die meisten Unternehmen der erweiterte Support.
SAP-Wartungszyklus: 2010 endet für die meisten Unternehmen der erweiterte Support.

"Auf die veränderte Marktsituation haben wir längst reagiert", hält Max Schaifers dagegen. Er ist Geschäftsführer im Bereich System Integration bei Accenture mit Schwerpunkt SAP. Sein Unternehmen hat wie viele aus der Branche Competence Center aufgebaut, um das Wissen bündeln und weiterreichen zu können. Hinzu kommen eine verstärkte Qualifizierung der Mitarbeiter, der Ausbau spezifischer Upgrade-Tools sowie der zunehmende Einsatz von Near- und Offshoring-Kapazitäten, die dem Dienstleister eine entsprechende Beweglichkeit verschaffen.

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