Der CIO wird zum Effizienzvorstand

Der CIO macht Platz für sich selbst

05.10.2005
Von Gabriel  Andrade und Dirk Mundorf

Die Effizienz der Organisation wird in einer solchen Struktur gesichert durch eine klare strategische Ausrichtung und pragmatische Führungsrichtlinien. Allerdings, so das Ergebnis der Egon-Zehnder-Studie, ist eine Maximierung des Wertbeitrages der IT-Organisation in einer solchen Struktur nicht optimal gewährleistet. Die meisten Unternehmen haben sich konsequent in Richtung des Modells in der Phase 2 verlagert.

In der Phase 2 haben CIOs zwar im Wesentlichen noch einen IT-Fokus in ihrem Verantwortungsspektrum, führen aber eine weltweit zentralisierte IT-Abteilung, in der die regionalen oder dezentralen IT-Verantwortlichen in direkter Linie an den globalen CIO berichten. Wesentliche Kompetenzmerkmale solcher CIOs sind Team- und Mitarbeiterführung und eine überdurchschnittlich ausgeprägte Ergebnisorientierung. Sie zeigen ein sehr hohes Maß an Führungskompetenz und Vertrauenswürdigkeit und sichern die Effizienz der Organisation durch eine systematische, prozessorientierte und strukturierte Mitarbeiterführung und –entwicklung.

Eine gewisse Anzahl von Unternehmen entwickelt sich bereits in die Phase 3, in der CIOs vom Verantwortungsspektrum und Kompetenzprofil her eher die Rolle eines CEFO gemäß Definition von Egon Zehnder innehaben. Sie steuern eine zentrale Organisation, in der IT und IT-relevante Geschäftsverantwortung zusammen gelegt wurden. Wesentliche Kompetenzmerkmale solcher CEFOs sind eine ausgeprägte generalistische Geschäftsorientierung, ein überdurchschnittlich hohes Maß an Veränderungsbereitschaft und –fähigkeit und erneut ein überdurchschnittlich ausgeprägtes Maß an Ergebnisorientierung. CEFOs denken und agieren ganzheitlich über alle Funktionen und Geschäftseinheiten eines Konzerns hinweg und sind bereit und in der Lage, den Status Quo in Frage zu stellen und einen wesentlichen Beitrag zu dem Pfad und der Geschwindigkeit der Veränderung beizutragen. Sie kommen aus dem operativen Geschäft und sind mit den Kernprozessen des Unternehmens gut vertraut.

In dem Schaubild soll die Entwicklung der CIOs und der Schwerpunkte ihrer Fähigkeiten durch die unterschiedlichen Phasen hindurch zusammgefasst werden.

Dabei ist ganz links das Egon-Zehnder-Kompetenzmodell zu sehen, wie es in dem Buch “Management Appraisal – Kompetenzen von Führungskräften bewerten und Potenziale erkennen”, (Campus Verlag 2004) von Tilman Gerhardt and Jörg Ritter, zwei Beratern von Egon Zehnder, dargestellt und erläutert wird.

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