Welche Typen IT-Chefs um sich scharen sollten

Der CIO und die Leute seines Vertrauens

29.07.2008
Von Nicolas Zeitler und Kim S.  Nash

2. Der Recruiter

Neben einem Projektmanager kann auch der enge Kontakt zu einem Fachmann für die Personalgewinnung für einen IT-Chef wertvoll sein. Vor allem dann, wenn offene Stellen lange Zeit nicht besetzt werden können. Gängig ist das Klischee, wonach firmeneigene Personaler ohnehin nicht wissen, welche Charaktere die IT-Abteilung braucht.

Man muss sich eben nur den richtigen für die Human Resources suchen, meint Wayne Sadin von der Sicherheitsfirma Loomis. 1998 trat Sadin bei der Bank United die Stelle des CIO an, um einen Richtungswechsel einzuleiten. Eine wichtige Führungsposition musste zu dieser Zeit besetzt werden. Weil eine große Personalberatung ihm nicht helfen konnte, beauftragte Sadin den ortsansässigen Berater Tony Pannagl. Innerhalb weniger Wochen schlug der ihm zwei Kandidaten vor, von denen einer schließlich die Stelle bekam.

Als Sadin später zur - mittlerweile zahlungsunfähigen - Hypothekenbank Aegis Mortgage ging, ließ er Pannagl dort ein eigenes Büro innerhalb des Unternehmens aufbauen, um der hauseigenen Personalabteilung bei der Besetzung von 70 Stellen zu helfen. "Ein CIO braucht zur Gewinnung von Mitarbeitern Leute, die wissen, wie er denkt", sagt Sadin. Wenn ein Posten zu vergeben ist, sprechen Pannagl und Sadin zunächst über die Ziele des Unternehmens. Dann vergleichen sie Leute, die sie beide kennen, hinsichtlich ihrer Persönlichkeit, ihrer technischen Ausbildung und ihrer Kompetenzen. Mittlerweile haben die beiden bei diesen Gesprächen zwölf Prototypen von IT-Mitarbeitern herausmodelliert, anhand derer sie die Kandidaten schnell einordnen können.

3. Der Öffentlichkeitsarbeiter

Ihre Arbeit gegenüber dem Business zu verkaufen, fällt noch immer vielen CIOs schwer. Doch diese Fähigkeit ist genau das, was die Geschäftsführung als eine der wichtigsten Eigenschaften von ihrem IT-Chef erwartet. Ein gewiefter Öffentlichkeitsarbeiter kann dem CIO dabei helfen, ebenso wie er auch dessen Ruf außerhalb des Unternehmens pflegen kann - was ebenfalls wichtig ist. Denn einem CIO mit Ansehen gelingt es auch eher, talentierte Kräfte für seine Abteilung zu gewinnen.

"Die Gewinne fürs Business sind ja da, aber viele CIOs verschleiern sie durch ihr IT-Jargon", sagt Wendy Serafin, die als Kommunikationsexpertin für Technologie-Führungskräfte arbeitet. Für den Finanzdienstleister Cuna Mutual Group gestaltet sie den IT-Jahresbericht. Das Büchlein stellt die Strategie und die Leistungen der IT-Abteilung dar. Ein Schwerpunkt liegt darauf, zu zeigen, dass auch in der Informationstechnologie nach Business-Maßstäben gearbeitet wird. Serafin zufolge nutzen Cuna-Manager den IT-Jahresbericht gerne, um vor potenziellen Kunden die Schlagkräftigkeit der eigenen IT-Abteilung darzustellen.

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