Wirtschaftsspionage

Der Feind sitzt im eigenen Haus

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Die Folgen sind teils unmittelbar durch Umsatzverluste und Schäden zu beziffern, entstehen aber oft auch nur mittelbar. Zu den indirekten Auswirkungen gehören beispielsweise strategische Vorteile von Wettbewerbern durch den ungewollten Transfer wertvollen Know-hows sowie Imageverluste bei Kunden und Lieferanten.

Wege der Informationsbeschaffung

Die unerwünschte, aber dennoch legale Informationsbeschaffung findet zu einem guten Teil über öffentlich zugängliche Quellen wie Zeitungen, Radio, Fernsehen, und über das Internet statt. Im Fachjargon heißt das OSINT ("Open Source INTelligence"). Auch öffentliche Veranstaltungen, Symposien und Messen gehören dazu.

HUMINT (HUMan INTelligence) ist das Sammeln von Informationen durch das Abschöpfen menschlicher Quellen und zählt dem Bericht zufolge zu den "bedeutendsten Maßnahmen". Dieser Bereich könne sowohl konspirativ als auch "rezeptiv, das heißt offen" ausgeführt werden. Bei dieser Art der Informationsbeschaffung werde häufig auf "Quellen im Objekt", also eingeschleuste Mitarbeiter, zurück gegriffen.

Zu den technisch gestützten Informationsbeschaffungen zählen die TECHINT (TECHnical INTelligence) und die Bereiche COMPINT und DATINT. TECHINT nutzt technische Hilfsmittel, etwa zum Abhören von Gesprächen, COMPINT und DATINT (DATa INTelligence) verwenden beispielsweise Schadsoftware zum Eindringen in Firmennetze und zum Abfischen von Login-Informationen.

Entscheidend für die Prävention von Angriffen ist der Umfrage zufolge eine "möglichst hohe Entdeckungswahrscheinlichkeit" der Täter. Das Drohen mit möglichen Strafanzeigen besitzt demgegenüber "keine vergleichbare Wirkung".

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