IT in der Formel 1

Der Große Preis von Big Data 2015

28.09.2015
Von Elmar Brümmer

IT-Kosten in der Formel 1

Eine detaillierte Aufschlüsselung der IT-Kosten eines Formel-1-Rennstalls ist aufgrund der restriktiven Informationslage nur schwer möglich. Sie dürften allerdings rund ein Drittel des Jahresetats eines F1-Teams auffressen - der im Bereich zwischen 100 und 400 Millionen Euro liegt. Lohnend ist diese Investition dennoch, denn wie im "normalen" Unternehmensumfeld können effiziente IT-Lösungen auch in der Formel 1 für Kosteneinsparungen sorgen. Zum Beispiel, wenn es um Testfahrten geht. Jeder einzelne Testkilometer, der in einem Formel-1-Wagen zurückgelegt wird, kostet im Schnitt 1000 Euro.

Computersimulationen auf Basis von Big Data können also bereits für erhebliche Einsparungen sorgen. Schon in der Konstruktionsphase eines F1-Rennwagens spart beispielsweise die digitale Erprobung mit der CAD-Technologie ("computer-aided design") Kosten. Die teure Arbeit im Windkanal lässt sich dank der CFD-Technologie ("computational fluid dynamics") ebenfalls drastisch verkürzen - schließlich schaffen es nur noch erfolgversprechende Modelle in den Windkanal.

Ein Sauber-Rennwagen wird in den Windkanal gehievt, um seine Aerodynamik auf den Prüfstand zu stellen.
Ein Sauber-Rennwagen wird in den Windkanal gehievt, um seine Aerodynamik auf den Prüfstand zu stellen.
Foto: Sauber Motorsport AG

Würde der Automobilweltverband FIA das Datenvolumen nicht auf ein Maximum von 40 Teraflops innerhalb von acht Wochen beschränken - die Simulationen würden deutlich mehr als die Hälfte der Team-Budgets verschlingen. In der Folge würde das irgendwann ein erschreckendes Endzeit-Szenario für Motorsport-Fans heraufbeschwören: Wer braucht noch richtige Rennen, wenn Simulationen ungefährlicher, kostengünstiger und effizienter sind?

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