Generation Y im Interview

"Der Job muss Sinn machen"

26.08.2013
Von Kristin Schmidt

Die Belange der Generation Y

Unternehmen müssen aber nicht nur intern ihre Kommunikation überdenken, sondern auch die Ansprache junger Talente. Was müssen Arbeitgeber der Generation Y bieten?

Philipp Riederle: Das Wichtigste ist: Der Job muss Sinn machen. Meine Generation will keine Arbeit erledigen, die ihr unnütz oder sinnlos erscheint. Außerdem müssen die Unternehmen die flexiblen Arbeitsmodelle, über die wir zu Beginn gesprochen haben, anbieten.

Und, tun sie das?

Philipp Riederle: Bei einigen großen Konzernen existieren zwar theoretisch solchen Modellen, umgesetzt und ausgelebt werden sie allerdings nicht. Sie bieten flexible Arbeitszeiten an, aber wenn du nicht von acht Uhr morgens bis 16 Uhr im Büro bist, bekommst du nichts mit und dein Arbeitspensum wird vom Vorgesetzten als lasch eingeschätzt. Eltern wird versprochen, nach der Babypause wieder im gleichen Job einzusteigen. De facto funktioniert das aber häufig nicht.

Also doch keine schöne neue Arbeitswelt.

Philipp Riederle: Noch nicht. Die alten Strukturen, die in Konzernen über Jahrzehnte gewachsen sind, lösen sich nicht einfach auf. Aber nach und nach verschwindet die ältere Generation und die Veränderung geht ihren natürlichen Gang. Außerdem müssen sich die Unternehmen an uns orientieren, denn der FachkräftemangelFachkräftemangel ist nicht aufzuhalten. Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de

Und genau da kommen Sie dann ins Spiel. Sie arbeiten ja auch mit Konzernen wie Microsoft, Bertelsmann oder der Deutschen Bank zusammen. Warum kommen die ausgerechnet auf einen 18-jährigen Schüler zu?

Philipp Riederle: Naja, die Unternehmen wollen halt nicht nur von irgendwelchen älteren Beratern hören, dass FacebookFacebook total wichtig ist und sie sich eine Präsenz auf diesen Plattformen zu legen sollen. Sie wollen verstehen, wie meine Generation tickt. Und ich erkläre ihnen den Wertewandel und die Lebenswelt meiner Altersgenossen. Alles zu Facebook auf CIO.de

Nehmen diese gestandenen Manager Sie denn überhaupt ernst?

Philipp Riederle: Ich muss denen natürlich erst mal zeigen, dass ich was kann und dass sie etwas von mir lernen können. Aber das geht meist ganz gut.

Welchen Vorstandsvorsitzenden würden Sie gerne mal beraten?

Philipp Riederle: Ach, auf große Namen lege ich eigentlich keinen Wert. Im Zweifel ist es spannender mit einem engagierten Team bei einem Familienunternehmen zu arbeiten.

(Quelle: Wirtschaftswoche)

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