Der Lebenszyklus des IT-Outsourcings

Der Tod der IT-Töchter

17.02.2009
Von Nicolas Zeitler

Die größte Überlebenswahrscheinlichkeit auf dem Markt haben internationale Anbieter. Im Vergleich der anderen beiden Gruppen untereinander haben die Captives gegenüber den Diversifizierern in der Frühphase eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit. Dies kehrt sich allerdings nach etwa zehn Jahren um. Sowohl internationale Anbieter als auch Diversifizierer erreichen nach sieben bis acht Jahren eine gewisse Stabilität, die Captives nicht.

IT-Töchtern ist der Tod fast sicher

Ihre Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt immer weiter und liegt nach etwa zwölf Jahren deutlich unter 25 Prozent - der Tod eines solchen Unternehmens ist also eher die Regel als die Ausnahme. Setzt sich dieser Trend fort, werden die Captives in einiger Zeit fast vollständig vom Markt für IT-Outsourcing verschwunden sein.

Als ungünstig für Firmen erweist sich ein später Markteintritt, also in der Zeit nach dem Shakeout. Für die Studie wurden die Firmen in drei Kohorten eingeteilt. Die Sterbewahrscheinlichkeit in der Gruppe, die ab 2000 in den Markt eintrat, erwies sich als höher als die der Firmen, die schon zwischen 1990 und 1993 oder 1994 und 1999 als Outsourcer tätig waren.

Mehr Übernahmen als Insolvenzen

Dass eine bestimmte Gruppe von Firmen, nämlich die Captives, besonders stark vom Shakeout betroffen ist, ist laut den Autoren ein bisher nicht beobachtetes Phänomen. Was die Ursachen sind, müssen den Verfassern zufolge künftige Forschungsarbeiten klären. Zum einen sehen sie einen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Beginn der New Economy Krise im Jahr 2000, andererseits gebe es keine Anzeichen für einen direkten kausalen Zusammenhang.

Charakteristisch für den IT-Outsourcing-Markt scheint zu sein, dass das Ausscheiden aus dem Markt durch eine Übernahme eher die Regel als die Ausnahme ist. Nur eine Firma meldete Insolvenz an, drei stellten ihre Geschäftstätigkeit aus anderen Gründen ein. Die meisten verschwanden durch Übernahme oder Zusammenschluss.

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