IT-Prognose von Deloitte für 2012

Der Trend geht zum Zweit-Tablet

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Deloitte geht davon aus, dass immer mehr Tablets zu den Herstellungskosten oder darunter angeboten werden. Verdient werden solle nicht mit der Hardware, sondern mit den dafür angebotenen Dienstleistungen. Ein zusätzlicher Treiber für den Markt komme aus dem Unternehmensbereich. Aus Sicherheits- und Kompatibilitätserwägungen drängten Firmen ihre Mitarbeiter zum Gebrauch einheitlicher Endgeräte. Damit würde logischerweise ein weiterer Schub bei den Tablet-Verkäufen einhergehen.

500 Millionen Billig-Smartphones

Eine ähnliche Entwicklung prognostiziert Deloitte für den Smartphone-Markt. Ende des Jahres sind demnach weltweit 500 Millionen Billig-Smartphones in Gebrauch, die um die 100 Dollar kosten und weniger Power und Funktionalitäten bieten als andere Geräte. Aus Verbrauchersicht sei ein Handy oft schon dann „smart“, wenn es einen Touch-Screen oder eine vollständige Tastatur beinhalte. Für viele Konsumenten stelle ein 100 Dollar-Smartphone gewissermaßen die höherwertige Version eines üblichen Mobiltelefons dar, so Deloitte.

300 Millionen Schmalspur-Smartphones werden laut Deloitte-Prognose in diesem Jahr weltweit verkauft. Das entspreche einem Fünftel der Gesamtstückzahl. Statt 3G werde die Konnektivität eher über GPRS oder EDGE hergestellt; für den Prozessor müssten 200 bis 600 MHz genügen; das Betriebssystem sei häufig geschlossen. Nach Ansicht von Deloitte stören solche Einschränkungen beim App-Download die anvisierte Zielgruppe aber nicht. Für die Kunden seien eher die Fortschritte gegenüber ihren bisherigen Handys relevant.

2012 also eine einzige Verschlankungskur? Keineswegs, jedenfalls nicht im Bereich der Unternehmens-IT. Hier macht Deloitte Big Data als beherrschendes Trend-Thema aus. Die Zeichen stünden hier auf Wachstum und Marktdurchdringung. 2009 noch habe es erst eine Handvoll Big-Data-Projekte mit einem Volumen von zusammen nicht einmal 100 Million Dollar gegeben. In diesem Jahr bewegten sich die Umsätze demgegenüber bereits bei über einer Milliarde Dollar.

Ende des Jahres werde fast jedes der Fortune500-Unternehmen mindestens eine Big Data-Initiative am Laufen haben, vermuten die Analysten. Allerdings gehe es 2012 vorwiegend um Pilotierung. Große Big Data-Projekte über ein Datenvolumen von 10 Petabyte und mehr werde es weltweit nicht einmal 50 Stück geben.

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