So investieren SAP-Anwender

Der Weg nach S/4HANA ist lang und steinig

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Immer mehr atmen

Die Unsicherheit bezüglich anfallender Kosten könne Digitalisierungsvorhaben bremsen. "Wir brauchen ein atmendes, in beide Richtungen skalierbares Lizenzmodell, das sich am Business-Nutzen orientiert", lautet eine DSAG-Forderung in Richtung SAP. Diese Forderung steht bereits seit Jahren im Raum. Lenck zufolge befinde man sich in intensiven Diskussionen mit SAP. Ob es eine Lösung gebe, müsse man abwarten. Der DSAG-Mann lässt jedoch keinen Zweifel daran, dass es ein flexibleres, nutzenorientiertes Lizenzmodell seitens SAP brauche. Es können nicht angehen, dass man als SAP-Anwender nur in eine Richtung atmen können - indem man mehr zahlen müsse.

Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender der DSAG, fordert ein atmendes Lizenzmodell für SAPs Cloud-Lösungen, das in beide Richtungen skaliert und sich am Nutzen orientiert.
Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender der DSAG, fordert ein atmendes Lizenzmodell für SAPs Cloud-Lösungen, das in beide Richtungen skaliert und sich am Nutzen orientiert.
Foto: DSAG

Insgesamt investieren DSAG-Mitgliedsunternehmen nach wie vor in ihre IT. Bei 40 Prozent der Befragten soll das Budget im laufenden Jahr um rund 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen. Bei rund der Hälfte blieben die Ausgaben gleich. Handel, Dienstleistungen und produzierendes Gewerbe verhalten sich in ihrem IT-Investitionsverhalten ähnlich.

Big Data, das Internet of Things (IoT) sowie KI stehen bei den SAP-Anwendern im Mittelpunkt ihrer Digitalisierungsbemühungen.
Big Data, das Internet of Things (IoT) sowie KI stehen bei den SAP-Anwendern im Mittelpunkt ihrer Digitalisierungsbemühungen.
Foto: DSAG

SAP-Investitionen sollen in 42 Prozent der Unternehmen 2019 überproportional um 27 Prozent anwachsen. Die Steigerungsrate fällt jedoch um zehn Prozentpunkte geringer aus als im Vorjahr - damals lag das Plus sogar bei 37 Prozent. Neu abgefragt wurde in diesem Jahr, ob das Budget für Software-gestützte Geschäftsprozesse von der Fachabteilung bereitgestellt und verantwortet wird. In 28 Prozent der Fälle hat die Fachabteilung hier das Sagen. Das zeigt, dass durch die Digitalisierung die Verantwortung und auch das Know-how für die Abbildung von Geschäftsprozessen in die Fachbereiche wandert und damit auch das Budget. In 41 Prozent der Unternehmen liegen die IT-Budgets weiterhin bei der IT. Sie folgen damit der klassischen Aufgabenteilung.

Während die Investitionen in die Business Suite abnehmen, steigen die Investitionen in S/4HANA nicht in gleichem Maße. Der DSAG zufolge wandern die frei gewordenen Budgets teilweise in Cloud-Lösungen. 16 Prozent der Unternehmen planen demnach mittlere und hohe Investitionen in SuccessFactors. Die SAP Analytics Cloud ist mit einem Plus von sechs Prozentpunkten deutlich auf neun Prozent gewachsen. Die SAP Cloud Platform verdoppelt sich bei den mittleren Investitionen auf acht Prozent. Die Planungslösung Integrated Business Planning bringt es ebenfalls auf acht Prozent. C/4HANA, worunter sich Lösungen wie CRM und die E-Commerce-Lösung Hybris vereinen, ist 12 Prozent der Unternehmen mittlere oder hohe Investitionen wert.

Neben den SAP-Vorhaben stehen in fast der Hälfte der Unternehmen Projekte im Bereich Big Data und Internet of Things (IoT) auf der To-do-Liste oder sind bereits angestoßen. Ein Drittel der Befragten kümmert sich um Künstliche Intelligenz/Machine Learning. An vierter Stelle steht Robotic Process Automation. Aber nicht alle sind bei den aktuellen Trend-Themen dabei. Fast ein Fünftel der befragten SAP-Anwenderunternehmen investiert nicht in diese Themen beziehungsweise hat keine Projekte geplant.

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