IT-Service-Unternehmen

Der wertvolle Ownership-Gedanke



Patrick Hedfeld studierte Theoretische Physik und Philosophie an der TU Darmstadt und an der Universidad de Salamanca. Nach seiner Dissertation über Kognitionspositionen bei Hegel ist er Publizist und Freier Dozent an der FOM Hochschule und hält dort Kurse über Wirtschaftsethik und IT-Management. Hauptberuflich arbeitet er als Senior IT Projektleiter bei der Deutschen Leasing AG in Bad Homburg.
Ein Unternehmen nach Services oder Produkten auszurichten bietet viele Vorteile, aber auch Gefahren. Der Ownership-Gedanke ist ein wertvolles Element in IT-Service-Organisationen und birgt strategische Vorteile.
Der Ownership-Gedanke hilft, wesentliche Elemente, die nicht notwendigerweise Funktionalität beinhalten, verstärkt wahrzunehmen.
Der Ownership-Gedanke hilft, wesentliche Elemente, die nicht notwendigerweise Funktionalität beinhalten, verstärkt wahrzunehmen.
Foto: Fabrik Bilder - shutterstock.com

Die Verfahren ITIL, SAFe, SCRUM kennt man mittlerweile. Frameworks und Rahmenwerke sorgen dafür, dass ein IT Unternehmen oder ein Dienstleister flexibel und marktgerecht Produkte liefern kann. Doch eine Organisation vollkommen auf Methoden, Services, Kompetenzfelder und Prozesse auszurichten birgt auch Gefahren. Aus diesem Grund sollte man die Ownership für Software, IT-Systeme oder grundlegende IT-Elemente nie vollkommen aufgeben. Ein paar Beispiele:

1. Applikationsmanagement

Der Applikationsmanager ist ein wertvolles Mitglied in der IT. Der Mitarbeiter "besitzt" nicht nur eine bestimmte Software, sondern hat auch ein Interesse daran diese weiter zu entwickeln. Eine IT-Revision kann einen einzigen spezifischen Ansprechpartner bekommen, der Fachbereich kann im Zweifelsfall immer eine zentrale Person erreichen. Gute Applikationsmanager versuchen Stabilität und Langfristigkeit in den Systemen zu etablieren und haben immer eine holistische Brille auf.

2. Moderne Technologien

Gerade bei der Einführung einer neuen Technologie ist es gut, eine feste Ownership zu haben. Eine Cloud kann frühzeitig mit allen ihren Funktionalitäten zur Entfaltung kommen, wenn es jemanden gibt, der diese Themen treiben kann. Gerade eine Cloud, die niemandem explizit gehört, kann im Laufe der Jahre schnell wartungsintensiv werden. Gerade das Berechtigungsmanagement, welches eines der treibenden Erfolgsfaktoren für eine Cloud ist, liegt am Besten in der Hand einer einzigen Person.

3. IT-Elemente

Eine sogenannte "Configuration Management Database (CMDB)", ein IT-Servicekatalog oder eine Known Error Database kann von großem Wert für ein IT-Unternehmen sein. Gerade wenn eine Arbeitsgruppe oder eine einzelne Person im Besitz des entsprechenden IT-Elementes ist. Es ist hinlänglich erwiesen, dass eine gut gepflegte CMDB auch zu Kostenreduzierungen führen kann. Der Ownership-Gedanke hilft dabei, diese auch zu pflegen.

Produkte sind notwendig, dass man am Markt bestehen kann. Services sind wichtig, da diese immer den Bezug oder die Kopplung zwischen der IT-Abteilung und Fachbereichen wieder herstellen. Der wertvolle Ownership-Gedanke hilft jedoch, wesentliche Elemente, die nicht notwendigerweise Funktionalität beinhalten, verstärkt wahrzunehmen.

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