Spekulationen

Deutsche Bank lotet mögliche Kapitalerhöhung aus

08.10.2016

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble kritisierte den Internationalen Währungsfonds (IWF) für dessen Mahnungen an die europäischen BankenBanken. Er nehme alles ernst, was der Fonds und IWF-Chefin Christine Lagarde sagen. Aber für Aufsicht, Regulierung und Restrukturierung europäischer Banken gebe es viele zuständige Institutionen, sagte Schäuble in Washington. Es sei nicht Sache der Weltbank oder anderer internationaler Institutionen, Banken zu beaufsichtigen. Top-Firmen der Branche Banken

Lagarde hatte zuvor mit Blick auf die Deutsche Bank gesagt, Deutschlands größtes Geldhaus müsse sein Geschäftsmodell überarbeiten und langfristig seine Ertragsstärke sichern. "Ich glaube, dass die Deutsche Bank wie viele Banken auch, auf ihr Geschäftsmodell schauen muss." IWF-Experte Peter Dattels hatte gesagt, die Deutsche Bank gehöre zu den Instituten, die weiter Anpassungen vornehmen müssten, um Investoren zu überzeugen. Dies hatte für Unmut in der Bundesregierung gesorgt.

Dax-Konzerne wollen Deutsche Bank retten

Dem "Handelsblatt" zufolge sprachen "Topmanager mehrerer Dax-Konzerne in den vergangenen Tagen über einen Rettungsplan" für die Deutsche Bank. Einige der Konzerne prüfen demnach, ob es möglich wäre, sich an einer etwaigen Kapitalerhöhung der Bank zu beteiligen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise - ohne einzelne Konzerne namentlich zu nennen.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unterdessen, die Deutsche Bank lote in den USA die Möglichkeiten einer Kapitalerhöhung oder von Spartenverkäufen aus. Große Wall-Street-Banken hätten dem Institut angeboten, bei einer Kapitalerhöhung von bis zu fünf Milliarden Euro zu helfen, sollte die Bank diese wegen hoher Kosten für Rechtsstreitigkeiten brauchen. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen, heißt unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen.

Laut "Financial Times" ist auch der Börsengang der Vermögensverwaltung eine Option. Ein solcher Schritt dürfte nicht vor dem ersten Halbjahr 2017 erfolgen. Auch diesen Bericht wollte die Bank nicht kommentieren. Der Wert der Sparte wird auf rund acht Milliarden Euro geschätzt. (dpa/rs)

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