Finance IT


CO2-neutral bis 2013

Deutsche Bank modernisiert Rechenzentren

Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.
In zwei Jahren will die Deutsche Bank kohlendioxidneutral wirtschaften. Das geht nur mit einer IT-Infrastruktur, die die Power Usage Effectiveness verbessert.
Marc Banks, Domain Architect Eco-Efficient IT bei der Deutschen Bank: "Auch wir haben noch alte Anlagen mit schlechter Power Usage Effectiveness im Programm."
Marc Banks, Domain Architect Eco-Efficient IT bei der Deutschen Bank: "Auch wir haben noch alte Anlagen mit schlechter Power Usage Effectiveness im Programm."
Foto: Deutsche Bank

Bisher galt "Green IT" häufig als Exotenthema, dem man sich widmete, um sich anschließend ein paar grüne Federn an den Firmen-image-Hut zu stecken. Doch langsam scheint sich das zu ändern.

Die Deutsche Bank jedenfalls positioniert das Thema seit 2008 oben auf ihrer Agenda. Damals verkündete das Geldinstitut, spätestens ab 2013 kohlendioxid-neutral zu wirtschaften. Mindestens die Hälfte der dafür nötigen CO2-Minderung möchte die Bank mit eigenen Aktivitäten erreichen, den Rest durch den kompensatorischen Erwerb hochwertiger Ausgleichszertifikate. Dazu muss auch die IT ihr Scherflein beitragen, was nebenbei die Energiekosten senkt.

Gerade in der Finanzwirtschaft, deren Geschäfte zunehmend im virtuellen Raum abgewickelt werden, gehört die IT-Infrastruktur zu den wesentlichen Energiefressern. Vorstand Hermann-Josef Lamberti verabschiedete ein Acht-Punkte-Programm, das unter anderem eine Halbierung des IT-Energieverbrauchs in den Büros und eine Vervierfachung der Energieeffizienz in den größeren Rechenzentren der Deutschen Bank vorsieht.

Neue Hardware im Rechenzentrum

"Reden über die Power Usage Effectiveness ist deshalb bei uns, inzwischen aber auch in vielen anderen Firmen, ganz normal", sagt Andrew Stokes, Chief IT In-frastructure Architect. Das energetisch beste RechenzentrumRechenzentrum kommt auf eine PUE (siehe Kasten unten). Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

PUE - Energieeffizienz messen

Die PUE (Power Usage Effectiveness) ergibt sich, wenn man den Stromverbrauch des gesamten Datenzentrums inklusive Kühl- und Klimatisierungsanlagen durch den Stromverbrauch ausschließlich der IT selbst teilt. Energie, die nicht in Form von Strom fürs Rechenzentrum verbraucht wird, etwa Ferngas oder Festbrennstoffe, fließt, nach festgelegten Faktoren in kWh-Äquivalente umgerechnet, in die Kalkulation ein.

Herkömmliche Rechenzentren haben häufig PUE-Werte zwischen 2 und 3. Das sollte eigentlich jedem Kostenrechner einen Schrecken einjagen. Denn das bedeutet, dass ein Rechenzentrum neben der Energie zum Rechnen noch einmal dieselbe (PUE 2) oder sogar die doppelte (PUE 3) Menge Strom für die Nebenaufgaben verbraucht. Und das ist schlicht Verschwendung. Ideal wäre ein Wert von 1,0 - dann würde alle verbrauchte Energie ausschließlich zum Rechnen verwendet.

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