Prognose des Kieler Instituts

Deutsche Wirtschaft bricht um fünf bis neun Prozent ein

19.03.2020
Die deutsche Wirtschaft wird wegen der Einschränkungen durch den Coronavirus in diesem Jahr um fünf bis neun Prozent schrumpfen, erwartet das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel.
Der Coronavirus führt in Deutschland zu einer Ausnahmesituation. Die Auswirkungen sind von Branche zu Branche unterschiedlich.
Der Coronavirus führt in Deutschland zu einer Ausnahmesituation. Die Auswirkungen sind von Branche zu Branche unterschiedlich.
Foto: Who is Danny - shutterstock.com

Sollte die gegenwärtige Stresssituation bis Ende April anhalten und sich ab Mai entspannen, läge der Rückgang bei 4,5 Prozent, teilten die Kieler Forscher am Donnerstag mit. Bei einem längeren Lockdown bis August wären es 8,9 Prozent. Allein im März sei mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vormonat um 18 Prozent zu rechnen. Noch vor einer Woche war das IfW für 2020 von einer annähernd stabilen Wirtschaft ausgegangen.

Zu den besonders betroffenen Bereichen mit Rückgängen um 90 Prozent zählen Gastgewerbe, LuftfahrtLuftfahrt und die Freizeitwirtschaft im weitesten Sinne. Der FahrzeugbauFahrzeugbau werde seine Produktion zeitweise um bis zu 70 Prozent einschränken, der EinzelhandelEinzelhandel um 40 Prozent. Dabei würden Lebensmittelhändler einen Teil der wegfallenden Gastronomie-Umsätze wettmachen. Fast die Hälfte der deutschen Wirtschaft werde keine oder geringe Einbußen verzeichnen, darunter die Wohnungswirtschaft, die Telekommunikationsbranche und der öffentliche Dienst. Die Auslastung im GesundheitswesenGesundheitswesen werde bis zum Ende des Jahres deutlich erhöht bleiben. Top-Firmen der Branche Automobil Top-Firmen der Branche Gesundheit Top-Firmen der Branche Handel Top-Firmen der Branche Transport

Im kommenden Jahr erwartet das IfW kräftige Aufholeffekte und ein Wachstum von 7,2 bis 10,9 Prozent, je nach Szenario. "Die Entwicklung in diesem Jahr stellt eine krasse Ausnahmesituation dar", sagte IfW-Prognosechef Stefan Kooths. Die Produktionseinbußen seien der Reflex auf einen massiven exogenen Schock, für den es in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte keine Vergleichsmuster gebe. (dpa/rs)

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