TPI Outsourcing Index

Deutscher Outsourcing-Markt bricht ein

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
IT-Outsourcing aufgeschlüsselt: Für ADM (Anwendungsentwicklung und- wartung) erwartet TPI künftig stärkere Zuwächse.
IT-Outsourcing aufgeschlüsselt: Für ADM (Anwendungsentwicklung und- wartung) erwartet TPI künftig stärkere Zuwächse.

Eine recht auffällige Auswirkung der Krise, denn die Zahl der Outsourcing-Verträge war 2009 so hoch wie nie im vergangenen Jahrzehnt und pendelte sich jetzt wieder auf Normalmaß ein. Im vergangenen Jahr verlegte sich offenbar eine Vielzahl von Firmen aufs Auslagern ihrer IT, während die Vergabe von Großaufträgen erst einmal auf Eis gelegt wurde. Das hat sich nun wieder normalisiert.

Anwendungsentwicklung und -wartung wird zulegen

Regional verteilen sich die erfassten Ausgaben im ersten Halbjahr auf 20 Milliarden Dollar in Amerika, 16,6 Milliarden in EMEA und 2,3 Milliarden in Asien-Pazifik. Ergibt gegenüber 2009 dort einen Einbruch um 59 Prozent. Die Quartalsvergleiche legen nahe, dass der asiatische Outsourcing-Markt nahezu komplett eingeschlafen ist. Für EMEA bleibt ein Minus von 6 Prozent, für Amerika ein Plus von 29 Prozent. Der Treiber dort sind wenig überraschend die Vereinigten Staaten.

„Beim Blick in die Zukunft ermutigt die zunehmende Dynamik auf dem US-amerikanischen Markt“, konstatiert Bernd Schaefer, Geschäftsführer von TPI Deutschland. „Ob jedoch dieses Momentum erhalten bleibt und sich auf EMEA ausbreitet, muss noch abgewartet werden.“ TPI ist für das zweite Halbjahr vorsichtig optimistisch. Die Restrukturierung und KonsolidierungKonsolidierung in vielen Unternehmen dürfte insbesondere im Bereich Anwendungsentwicklung und -wartung (ADM) bald in Outsourcing-Projekte münden, meinen die Experten. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2009 gab es im EMEA-Raum im reinen ADM-Outsourcing aber ein Absacken des Auftragsvolumens von 4,4 auf 1,5 Milliarden Euro, was auch um 1,2 Milliarden unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2009 liegt. Der Bereich Infrastruktur pendelte sich nach dem bereits angeführten Ausreißer im zweiten Halbjahr 2009 wieder auf den üblichen knapp 5 Milliarden Euro ein, während Netzwerk-Services aktuell kaum ausgelagert werden.

In Euro gemessen betrug für IT- und Geschäftsprozess-Outsourcing das EMEA-Auftragsvolumen im ersten Halbjahr insgesamt 13,3 Milliarden Euro. Das ist weit weg vom bisherigen Rekord der 24,2 Milliarden Euro 2008, insgesamt aber ein im Vergleich mit den vergangenen Jahren ein durchaus stabiler Wert.

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