Ratgeber Sicherheit

Die 10 schlimmsten Viren-Fallen

08.12.2009
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.
Frank Ziemann war 20 Jahre lang selbstständiger IT-Sicherheitsberater und Übersetzer englischsprachiger Fachartikel. Er ist Gründer des Hoax-Info-Service (http://hoax-info.de) an der TU Berlin, den er seit 1997 betreibt.

So wehren Sie Schädlinge ab

Ein falsches Profil beim Netzwerk Linkedin.
Ein falsches Profil beim Netzwerk Linkedin.

  • 4. Gefälschte Promi-Profile locken mit Sexfotos
    Gefahr (3): Online-Kriminelle adressieren die Neugier, indem sie mit Nacktbildern von Stars und Sternchen locken. Immer häufiger geschieht dies in sozialen Netzwerken. Bei Linkedin waren zum Beispiel eine Zeitlang gefälschte Profile von Britney Spears, Beyoncé, Shakira, Victoria Beckham und Hulk Hogan online. Darin waren Links zu Websites enthalten, auf denen es angeblich intime Fotos zu sehen geben sollte. Doch statt nackter Tatsachen erhielten arglose Anwender einen Trojaner über einen gefälschten Flash-Player oder per Drive-by-Download.Abwehr: Unbekannte Websites sollten Sie über einen virtuellen PC oder mit Sandboxie aufrufen.

  • 5. Gehackte Promi-Sites verbreiten Schädlinge
    Gefahr (4): Websites von Prominenten sind ein beliebtes Ziel von kriminellen Hackern, die Malware verbreiten wollen. Der hohe Bekanntheitsgrad sichert eine große Zahl von Besuchern und damit potenziellen Opfern.

    Im April dieses Jahres hatte es die offizielle Website von Ex-Beatle Paul McCartney erwischt. Nach dem Eindringen in den Webserver haben die Kriminellen etliche Seiten so präpariert, dass sie per Drive-by-Download automatisch Malware auf die Rechner der Besucher übertragen. Die Surfer hatten nichts auf der Site angeklickt und waren dennoch allein durch den Besuch der Seite infiziert.
    Abwehr: Den besten Schutz bietet auch hier das Surfen innerhalb einer virtuellen Maschine oder in Sandboxie. Wenn es Ihnen zu umständlich ist, diese Methoden auch für bekannte und häufig genutzte Seiten zu nutzen, raten wir zumindest zu Antivirenprogramm und Link-Scanner.

In einer inoffiziellen StudiVZ-Toolbar hatten Kriminelle Malware versteckt.
In einer inoffiziellen StudiVZ-Toolbar hatten Kriminelle Malware versteckt.

  • 6. Gefälschte Toolbars mit Spionage-Software
    Gefahr (3): Zusätzliche Symbolleisten im Browser sind beliebt – manche Anwender haben bereits so viele installiert, dass kaum noch Platz für die Inhalte der Web-Seiten bleibt. Diese Beliebtheit nutzen Kriminelle aus: Vor kurzem ist zum Beispiel eine manipulierte Internet-Explorer-Symbolleiste für das beliebte soziale Netzwerk StudiVZ aufgetaucht. Sie sieht absolut echt aus, hat aber einen Schädling im Gepäck, der auf mehreren Wegen Daten des befallenen PCs ausspioniert. Die Sicherheitsexperten von McAfee haben ihn als Variante des Trojanischen Pferds Backdoor-CEP klassifiziert.

    Der Schädling verhält sich passiv, wenn bestimmte Sicherheitsprogramme laufen oder er in einer virtuellen Maschine ausgeführt wird. Ansonsten injiziert er Schad-Code in laufende Prozesse. Der Schädling ist nur schwer zu entdecken, denn er wird nie als Datei auf die Festplatte geschrieben.
    Nach der Toolbar-Installation startet der Internet Explorer und ruft die Website von StudiVZ auf. Wenn sich der Anwender dort einloggt, greift der Schädling die Anmeldedaten ab. Die ausgespähten Daten werden an einen Server in Deutschland übertragen.
    Schutz: Laden Sie Software jeglicher Art nur von absolut vertrauenswürdigen Quellen herunter, und prüfen Sie vor dem Download, ob die Web-Adresse im Browser stimmt oder gefälscht ist. Für StudiVZ gibt es übrigens keine offizielle Toolbar.

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