Fieses Marketing

Die 5 dreistesten Apple-Tricks

08.11.2010

Verkettet: Das iPhone und der App-Store

Traurig aber wahr: Wer in Deutschland ein sexy iPhone besitzen will, muss unweigerlich Bekanntschaft mit der hässlichen Stiefschwester schließen – T-Mobile. Alternativen? Man könnte es mit einer iPhone-Unlocking-Software versuchen und hoffen, dass Apple in nächster Zeit kein OS Update herausbringt, das das Smartphone in ein nutzloses Stück Hartplastik verwandelt. Der Sim-Lock eines Handys ist eben eine unglückliche Tatsache dieser Tage, gilt aber nicht nur fürs iPhone.

Das iPhone 3GS
Das iPhone 3GS

Der Software-Shop des iPhones ist hingegen reine Diktatur. Apps für das Apfel-Smartphone sind ausschließlich im App-Store erhältlich und die Entscheidungen darüber, welche Apps angeboten werden, scheinen immer mehr von einer Laune abhängig. Apps, die die Funktionen des iPhones verbessern würden, wie zum Beispiel Google Voice, das VoIP Anrufe möglich machen würde, sind strikt verboten. Zwar hatten iPhone-Besitzer vor nicht allzu langer Zeit noch die Chance, ihr Handy zu knacken, um auch nicht von Apple freigegebene Software darauf zu installieren (was sie aber das Recht auf Garantie kostete). Seit den Veränderungen mit Erscheinen des iPhone 3GS ist das jedoch nicht mehr möglich.

Apple selbst argumentiert, dass das sogenannte „Jailbreaking“ des iPhones die Urheberrechte verletze. Digital-Rights-Organisationen wie die „Electronic Frontier Foundation“ halten dagegen. Fred von Lohman von der EFF verlangt, dass iPhone-Besitzer die Freiheit haben sollen, an ihren Handys herum zu basteln; insbesondere dann, wenn diese Bastelei Vorteile bringen kann, die Programme aus dem App Store bislang nicht leisten. „Das Gericht hat längst erkannt, dass eigenständige Veränderungen an einem Gerät oder ein Software kein Verbrechen ist, solang diese der Verbesserung der Kompatibilitätseigenschaften mit unabhängig entwickelten, anderen Geräten dient – ein Gesetzeswerk, das Apple bequemerweise nie zur Sprache kommen lässt“, so Lohman.

Einen ganz anderen Weg beschreiten da Open-Source Handys, wie das OS Google Android. Die Besitzer können Apps aus verschiedenen Online-Stores kaufen, darunter AppVee, Handango oder MobiHand. Außerdem dürfen App-Programmierer wesentlich freier mit dem OS-Code und den Handyeigenschaften umgehen. Je mehr Smartphone-Hersteller demnächst ihre eigenen App-Stores eröffnen, desto weiter zieht sich die Schlinge um Apples Hals zu. Die Wettbewerber werden an Popularität gewinnen und spätestens dann muss Apple einsehen, dass ein paar Lockerungen der rigiden Vorschriften nötig sind, damit App-Programmierer nicht abwandern.

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