Mitarbeiter, Freelancer, Roboter

Die Arbeitswelt muss neu definiert werden

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Die Digitalisierung wird die Unternehmensstrukturen und die Arbeitsweisen von Grund auf verändern. Arbeitgeber müssen in das digitale Know-how ihrer Führungskräfte investieren, mahnt Deloitte-Beraterin Anna Nowshad.
  • Um Mitarbeiter zu motivieren, müssen sie wie interne Kunden behandelt werden.
  • Das Führungspersonal muss in viel stärkerem Ausmaß eine digitale DNA entwickeln.
  • Der Begriff Personal darf sich nicht mehr nur auf fest angestellte Mitarbeiter konzentrieren.

Aufgrund aktueller Studienergebnisse und Analysen haben Deloitte-Berater aus Österreich vier aus ihrer Sicht wichtige HR-Trends zusammengefasst.

HR-Manager sollten in ihrer Personalpolitik stärker berücksichtigen, dass Mensch und Roboter immer öfter Arbeitsteams bilden.
HR-Manager sollten in ihrer Personalpolitik stärker berücksichtigen, dass Mensch und Roboter immer öfter Arbeitsteams bilden.
Foto: Elnur - shutterstock.com

Trend 1: Firmen werden agiler und flexibler

Die Digitalisierung der Wirtschaft schreitet in hohem Tempo voran und zwingt Unternehmen dazu, digitaler zu werden. Laut jüngsten Deloitte-Zahlen sind 80 Prozent der Unternehmen davon betroffen. Der digitale Wandel erfordert ein grundlegendes Umdenken und mehr Agilität in allen Bereichen.

Dynamische NetzwerkeNetzwerke ersetzen hierarchische Strukturen. Das Arbeiten in Teams gewinnt an Bedeutung. "Unternehmen müssen agiler und reaktionsfähiger werden. Das kann nur gelingen, wenn die PersonalerPersonaler die richtigen innovativen Maßnahmen einleiten", betont Anna Nowshad, Senior Managerin bei Deloitte Österreich. Alles zu Netzwerke auf CIO.de Alles zu Personalführung auf CIO.de

Trend 2: Mitarbeiter werden interne Kunden

Der Erfolg eines Unternehmens hängt maßgeblich von der Leistung der einzelnen Mitarbeiter ab. Damit sich diese bestmöglich entwickeln können, müssen bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden. Durch die Förderung agiler Teams, das Bereitstellen passender Leistungspakete sowie das Anpassen von Prozessen im Sinne der "Employee Experience" lässt sich die Mitarbeiterloyalität festigen und bisher nicht genutztes Potenzial freisetzen.

Anna Nowshad: "Mitarbeiter sind nichts anderes als interne Kunden. Unternehmen profitieren davon, wenn sie sich bestmöglich um diese Kunden kümmern."
Anna Nowshad: "Mitarbeiter sind nichts anderes als interne Kunden. Unternehmen profitieren davon, wenn sie sich bestmöglich um diese Kunden kümmern."
Foto: deloitte_photo by feelimage

"Mitarbeiter sind nichts anderes als interne Kunden", macht Nowshad deutlich. "Unternehmen profitieren davon, wenn sie sich bestmöglich um diese Kunden kümmern." Wichtige Erfolgskriterien seien flexible Karrierewege, ein hohes Maß an Mobilität sowie vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.

Trend 3: Führung bekommt eine digitale DNA

Laut Deloitte werden mehr als 70 Prozent der Unternehmen ihre Produkte und Services im Zuge der Digitalisierung erneuern. Dafür muss das Führungspersonal allerdings dazulernen. "Entscheidend ist der Aufbau einer digitalen DNA", meint Nowshad.

Dort gebe es noch jede Menge Nachholbedarf: Weniger als die Hälfte der befragten Führungskräfte verfügten heute über die notwendigen digitalen Kompetenzen. Deshalb müsse die Unternehmens- und Lernkultur erneuert werden, fordert die Beraterin. Hier könne den Personalverantwortlichen eine Schlüsselposition zukommen - wenn sie verständen, wie sich Führungs- und Anforderungs­profile verändern müssen.

Trend 4: Personalplanung erfindet sich neu

Durch den Einsatz neuer Technologien ändern sich unsere Arbeitsweisen von Grund auf. Bei der Neudefinition und Umgestaltung von Arbeit sollten HR-Teams einen aktiven Part einnehmen. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Entwicklung einer Personalplanung, die sich nicht mehr auf die physisch im Unternehmen anwesenden Mitarbeiter beschränkt, sondern auch externe Ressourcen menschlicher wie technischer Art einbezieht.

"Der Begriff Personal konzentriert sich längst nicht mehr nur auf fest angestellte Mitarbeiter", sagt die Wienerin. Neben flexiblen Arbeitskräften und virtuellen Communities ließen sich auch Robotik und Automatisierungstechniken dazuzählen. Je nach Aufgabe könnten solche Ressourcen flexibel hinzugezogen werden, was zu völlig neuen Formen der Zusammen­arbeit führe.

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