Publikumspreis für Flugrouten-Radar

Die Big-Data-Preisträger 2013

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Platz eins für bestes Projekt: Clueda

Den Preis für das beste Projekt gewann die Münchener Clueda AG, die mit der Baader Bank AG ein Analysesystem für Börsenhändler entwickelt hat. Dieses Analysesystem filtert aus großen unstrukturierten Textmengen alle relevanten Informationen und Stimmungen in Echtzeit heraus und erleichtert so Handelsentscheidungen. Denn Nachrichten treiben Börsen. Deshalb müssen Börsenhändler in der Lage sein, innerhalb kürzester Zeit die Tragweite einer Nachricht zu verstehen und Entscheidungen zu treffen.

Ein Trader kann täglich unter 200 000 potenziell investitionsentscheidenden Nachrichten wählen - und das sind nur die Nachrichten, die im Bloomberg- und Thomson-Reuters-News-Stream generiert werden. Researcher und Analysten betrachten langfristige Zeiträume und sehen sich pro Jahr mit 60 bis 80 Millionen Dokumenten konfrontiert. Aus dieser Flut systematisch die wirklich handelsrelevanten beziehungsweise marktbewegenden Informationen zu identifizieren, zu verarbeiten und zu bewerten ist eine Herkulesaufgabe, zumal die Nachrichtenmenge stetig zunimmt. Dies ist nur noch mithilfe semantischer Big-Data-Analysemethoden zu bewerkstelligen.

Das "News Analytics"-Projekt liefert dafür eine Lösung. Mit den Produkten "clueda.trader", "clueda.report" und "clueda.research" lassen sich in Echtzeit semantisch Texte verarbeiten. Das System erkennt Redundanzen und trifft objektive Vorhersagen zu den Auswirkungen der analysierten Informationen. So entsteht ein kontinuierlich wachsendes semantisches Netzwerk mit hunderten Millionen von Knoten und mehreren Milliarden Kanten - ein Wissens-Pool, der schnelle Entscheidungen möglich macht.

Für die Baader Bank ergeben sich dadurch zahlreiche Vorteile: Redundante Informationen werden aus verschiedenen Quellen herausgefiltert. Handelsrelevante Ereignisse werden komprimiert und automatisch von unwichtigen Informationen getrennt. Dadurch wird eine inhaltliche KonsolidierungKonsolidierung der Nachrichten erzeugt, die einen Zeitvorsprung im Vergleich zur gewohnten Aufbereitung bringt. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Darüber hinaus lernt die Software, durch systembiologisch inspirierte Analysemethoden wirtschaftlich relevante Zusammenhänge auf makroökonomischer Ebene oder in spezifischen Märkten zu erkennen und zu bestimmen. Die Anwendungen reichen hierbei von einer umfassenden Detail-Recherche mit Sentimentanalyse bis hin zur detaillierten Risikoabschätzung in verschiedensten Märkten, Branchen oder Unternehmen.

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