Strategien


Business Process Management

Die BPM-Prognosen 2011 von Gartner

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

4 Top-Trends 2011

Darüber hinaus identifizieren die Analysten vier weitere BPM-Top-Themen für 2011.

1. Aufspüren erkennbarer Prozessdefekte: Fehlgeleitete Geschäftsprozesse sind für ein Vielzahl größerer Debakel und Peinlichkeiten in der Wirtschaft verantwortlich. Laut Gartner bleiben selbst bei den führenden Firmen des Planeten eine Menge der Defekte unentdeckt, obwohl sie mit Hilfe moderner BPM-Techniken und –Technologien aufzuspüren wären.

Nachdrücklich raten die Analysten deshalb zum Aufbau von „Business Process Excellence“. Das bedeutet Investitionen in Personal wie Analysten für Geschäftsprozesse, in Tools und Techniken wie Business Process Simulation und in die Organisation, etwa durch ein BPCC.

2. Context-aware Computing: Tools, die geschäftliche Zusammenhänge „verstehen“ können, sind im Kommen – etwa zur Präsenzanalyse, Analyse von historischen Mustern und Emotion Detection. Gartner geht davon aus, dass derartige Prinzipien mindestens ein Viertel totgelaufener und keinen Wertbeitrag mehr liefernder Prozesse mit neuem Leben erfüllen können. Diese Prozesse könnten so auch stärker auf Kundenwünsche ausgerichtet werden.

Als Beispiel nennt Gartner die Effizienz im Call Center. Dort kann Emotion Detection eingesetzt werden, um an der Stimmlage von Kunden deren Gemütszustand abzulesen. Parallel lassen sich über Context-aware Computing Informationen wie Wohnungswechsel, Mahnhistorien und Beschwerden eines Nutzers auswerten und zu einem genaueren Bild des Kunden zusammenfügen.

Konkurrenz für große Anbieter

3. Neue Chancen für unbekannte Anbieter: BPM ist ein Markt, der nach Einschätzung Gartner auch auf Dauer nicht allein den etablierten Softwaregiganten überlassen bleibt. Das gilt insbesondere für das Segment der Prozess-Templates. Derartige Schablonen für Design und Steuerung von Geschäftsprozessen seien für die BPM-Entwicklung und -Integration oft wertvoller als klassische Anwendungen, meint Gartner. Die Vorzüge: größere Flexibilität, Transparenz und die Möglichkeit, wissensbasierte und unstrukturierte Prozesse zu automatisieren.

Zur Startseite