Mainframe

Die Dinosaurier leben noch

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Nach einer Umfrage des amerikanischen Software-Anbieters BMC unter mehr als 1000 Mainframe-Nutzern denkt die Mehrheit der Unternehmen gar nicht daran, ihre Großrechner auszumustern. Im Gegenteil: Die lange Zeit als Dinosaurier der Datenverarbeitung geschmähten Mainframes könnten in verteilten Architekturen ein Comeback erleben.

Nach der BMC-Umfrage geht es keineswegs nur darum, Legacy-Anwendungen auf einer im Grunde veralteten Plattform weiter zu betreiben. Im Gegenteil: 63 Prozent der Mainframe-User wollen ihre Großrechner mit neuen Applikationen und Tools aufrüsten. Das ist der höchste Wert der jährlichen Umfrage seit drei Jahren. Dabei gehen die Befragten davon aus, das die Großrechner Plattform in ihren Unternehmen weiter wachsen und zusätzlich Aufgaben übernehmen wird. Besonders stark ist dieser Trend in EMEA (Europa, mittlerer Osten, Afrika) ausgeprägt.

Aber anders als früher steht der Mainframe nicht mehr als zentrale Plattform im alleinigen Mittelpunkt der IT-Architektur, sondern wird zunehmend in verteilten Umgebungen genutzt. Hier kommt der Großrechnern besonders Aufgaben im Bereich des Business Service Management (BSM) wie Service Desk, Change Management and IT Service Management zum Einsatz.

Für die befragten Unternehmen standen vor allem die Vorteile des Mainframes im Bereich von Sicherheit, Produktivität, Zuverlässigkeit und Kosten im Vordergrund. Vor den Software-Anbietern wünschten sie sich ein besseres Angebot an Management-Tools, die eine Integration in verteilte System-Architekturen ermöglichen und eine Plattform-übergreifende Administration vereinfachen.

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