Strategien


Konsequenzen für IT-Mitarbeiter

Die Folgen der IT-Automatisierung

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Forrester hat technologisch drei Arten von Automatisierung im Sinn:

  1. Erstens Tools zur Durchführung von Tasks

  2. Zweitens solche zur Beschleunigung des Prozess-Flows

  3. Drittens sogenannte „decision triggers“. Damit sind Analyse-Instrumente etwa aus dem Bereich Business Intelligence (BI) und Performance Management gemeint, die automatisiert Informationen als Entscheidungsgrundlage bereitstellen.

System-Administratoren und Netzwerk-Ingenieure als Verlierer

Mit Hilfe derartiger Lösungen können wiederholbare Aufgaben und Vorgänge automatisiert ablaufen – auch solche, die wie die Administrierung von Netzwerken oder die Live-Migration virtueller Server zwar Know-how von gut ausgebildeten Mitarbeitern erforderten, aber von diesen wegen ihrer Monotonie nie geschätzt wurden.

Die Automatisierung in der und durch die IT wirkt sich laut O’Donnell in dreierlei Hinsicht aus:

  1. Erstens können weniger qualifizierte und schlechter bezahlte Mitarbeiter komplexere Arbeiten als bisher übernehmen.

  2. Zweitens können Tasks in zuverlässige Prozesse integriert werden, was Empowerment und Geschwindigkeit befördert.

  3. Drittens können Dienste zum Teil in die Hand von Usern gelegt werden, die dadurch bessere Kontrolle über ihre eigene Arbeit haben.

Genau darin aber liegt die Gefahr eines Robin-Hood-Effekts. Macht wird innerhalb der Belegschaft umverteilt. „Man nimmt den Reichen und gibt den Armen“, so O’Donnell. Die bisher Reichen seien Subject Matter Experts (SMEs), also Experten für relevante Spezialthemen: „SMEs sind gut bezahlte, hochqualifizierte Technologen wie etwa System-Administratoren und Netzwerk-Ingenieure.“ Und genau diese bisher so unverzichtbaren Mitarbeiter werden sich nach Ansicht Forresters als Opfer der Entwicklung fühlen.

O’Donnell hat für CIOs einige Tipps in dieser brisanten Angelegenheit. Recht zynisch klingt der Ratschlag, die Automatisierung von denjenigen durchführen zu lassen, deren Job just dadurch wegrationalisiert wird: „Obwohl ihre früheren Fähigkeiten vielleicht nicht mehr gebraucht werden, ist ihr Können ein perfektes Fundament der Automatisierung.“ Outsourcing sollte aber möglichst vermieden werden – schließlich liegt der Pfiff an der Automatisierung gerade darin, durch mehr Freiräume die Produktivität der Mitarbeiter zu erhöhen. Gut umgesetzt führt sie in eine Situation, in der sich durch Auslagern überhaupt keine Kosten mehr reduzieren lassen.

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