Windows-Zukunft

Die Geheimakte Windows 8

17.02.2011
Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.

Blitz-Booten

Ein wesentlicher Kritikpunkt an Windows ist der langsame System-Start. Während Microsoft bei Windows 7 an der Tempo-Schraube gedreht hat und es – abhängig von Hardware und parallel startenden Prozessen – mittlerweile einen Boot-Sprint von unter einer Minute hinlegt, könnte Windows 8 bereits innerhalb weniger Sekunden nach dem Start einsatzbereit sein.

Diese Geschwindigkeitsverbesserung hängt letztendlich davon ab, ob und wie Microsoft die Vorzüge des Energiesparmodus und des Kaltstarts miteinander kombiniert. Nutzer könnten somit bereits im Internet surfen, während andere System-Komponenten des Rechners hochfahren und Treiber laden.

Sandkasten-Technologie

Microsoft hat bereits den Windows-7-Kernel auf Diät gesetzt. Die Folge: Noch zuvor tief im System verankerte Komponenten und Anwendungen stehen nun auf eigenen Beinen – einzige Ausnahme der Internet Explorer. Bei Windows 8 wäre es nun denkbar, dass Microsoft neben einem schlankeren Kernel zusätzlich auf Virtualisierungs-Technologien setzt. Dabei würden Anwendungen in einer gesicherten Laufzeitumgebung – Sandbox (zu Deutsch: Sandkasten) – und somit abgeschottet vom Betriebssystems arbeiten.

Vorteil: Neben mehr Sicherheit sorgt die neue Verfahrensweise Direct Computing Experience dafür, dass nur die Programme geladen werden, die auch wirklich benötigt werden – das erhöht zudem die Geschwindigkeit des Ladevorgangs.

Beispiel: Möchte der Anwender lediglich Musik oder einen Film über den Windows Media Player abspielen, nicht aber Mails über den automatisch startenden Client abrufen, so wäre das fortan möglich. Weiterer Vorteil für Notebook-Besitzer: Dadurch, dass nur noch wirklich benötigte Anwendungen gestartet werden, schont Windows die Hardware-Ressourcen und verlängert damit die Akkulaufzeit.

Lästige Neuinstallation entfällt

Ob System-Tools oder Software-Boliden – je mehr Anwendungen Sie unter Windows installieren, desto schneller verstopft und folglich verlangsamt das System. Selbst eine Deinstallation hilft da nur noch wenig, denn Anwendungen hinterlassen Datei-Leichen auf dem System.

Finaler Rettungsschritt: Neuinstallation von Windows. Dieser Schritt ist jedoch mit jeder Menge Arbeit verbunden, da Sie sämtliche Einstellungen und Programm-Installationen erneut vornehmen müssen. Unter Windows 8 soll die Neuinstallation nun deutlich schneller vonstatten gehen. Ein neuer Modus soll das Betriebssystem binnen weniger Sekunden in den Urzustand zurück versetzt, während alle Nutzereinstellungen, Dokumente und Applikationen unangetastet bleiben.

Gesichtserkennung

Desktops und vor allem Laptops verfügen nahezu ausnahmslos über integrierte Webcams. Microsoft nutzt diese Hardware-Komponente, um es Nutzern zu ermöglichen, sich per Gesichtserkennung einzuloggen – das ist nicht nur bequem, sondern erschwert Eindringlingen sich unerlaubt am System anzumelden und erhöht somit die Sicherheit.

Im Bereich Gesichtserkennung ist Microsoft bereits seit einiger Zeit tätig. Mit Kinect (früher Project Natal) hat Microsoft bereits ein Zubehör für die Xbox 360 veröffentlicht, das neben der Bewegungssteuerung auch über eine Gesichtserkennungstechnologie verfügt. Steve Ballmer hatte kürzlich nicht ausgeschlossen, dass Kinect auch für Windows-PCs kommen könnte.

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