Strategien


Eigenwahrnehmung vs. Image

Die IT-Organisation hat ein Image-Problem

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Es gibt einen Widerspruch zwischen der Eigenwahrnehmung und dem Image der IT-Bereiche. Das belegt eine aktuelle Umfrage unter 156 IT-Verantwortlichen.

Eigentlich könnten die IT-Organisationen zufrieden sein: Ihre Leistungsfähigkeit wird von den internen Kunden offenbar überwiegend positiv beurteilt. Das belegt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Ardour Consulting unter 156 Entscheidungsträgern in der IT: Vier von fünf Befragten haben den Eindruck, dass die Anwender ihre Performance für mindestens ausreichend erachten; 51 Prozent fühlen sich sogar gut bis sehr gut beurteilt.

Doch Leistung und Image korrelieren nicht immer. Das wird auch am Beispiel der IT-Wahrnehmung deutlich. Nur 38 Prozent der Studienteilnehmer sind von einem guten oder sehr guten Image ihres Bereichs überzeugt. Elf Prozent fürchten, dass sie in den Fachbereichen ein "mangelhaftes" Bild abgeben. Und 15 Prozent haben keine Ahnung, wie sie dort draußen ankommen.

Die IT in den Fachbereichen ist im Durchschnitt selbstbewusster

Diese Diskrepanz besteht unabhängig davon, ob die Leistung von einer internen IT-Abteilung, einem konzerneigenen IT-Dienstleister oder dezentral in den Fachbereichen erbracht wird. Allerdings sehen sich die IT-Entscheider, die einer konzerneigenen Dienstleistungsgesellschaft angehören, insgesamt schlechter beurteilt als ihre Kollegen in den IT-Abteilungen oder Fachbereichen. Letztere erscheinen besonders selbstbewusst, was womöglich ihrer Nähe zum Kunden geschuldet ist. Trotzdem äußerten auch von ihnen 43 Prozent die Ansicht, ihre Leistung sei besser als ihr Ruf.

IT-Mitarbeiter zeigen sich häufig zu fachbezogen

Woran liegt das schlechte Image der IT? Möglicherweise an der unzureichenden Außendarstellung, mutmaßt Ardour-Geschäftsführer Michael Maicher: "Im täglichen Umgang mit den Kunden, ihren Bedürfnissen und Eigeninteressen zeigen sich IT-Mitarbeiter oft zu fachbezogen und entwickeln zu wenig Sensibilität für die emotionale Seite der Kommunikation."

Ein schlechtes Image der IT lasse sich häufig auf eine - durchaus behebbare - Unwissenheit der Kunden zurückführen, so Maicher weiter. Die besonderen Leistungen würden oft nicht sichtbar und/oder verständlich: "Wir hören immer wieder, dass Kunden IT-interne Entscheidungen trotz ihrer Logik mitunter nicht verstehen und nicht nachvollziehen können oder wollen."

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