Bundeswehr

Die IT-Revolution

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Anderswo sicher undenkbar, dass sich eine nationale Armee für den Betrieb ihrer IT mit einem US-Konzern (CSC), einem französisch kontrollierten Telekommunikationsunternehmen (Mobilcom) und einer Gesellschaft niederländischen Rechts (EADS) zusammentut. Jedoch: Alles, was "Krise und Krieg" - also den Einsatz - betrifft, bleibt auch weiter allein in den Händen der Bundeswehr.

Die Friedens-IT hingegen wird in die mit dem Partner neu zu gründende GmbH ausgelagert, an der der Bund höchstens 49,9, der Partner mindestens 50,1 Prozent hält. So soll das Unternehmen auch am Markt agieren können.

Dass die IT-Reform die bisherigen Mitarbeiter umtreibt, ist verständlich. Denn die Bundeswehr will eine Vielzahl ihrer 6000 IT-Fachkräfte in das Joint Venture auslagern. Dadurch entsteht eines der größten deutschen Hightech-Unternehmen. "In der IT-Gesellschaft finden die BW-Angehörigen ein riesiges Potenzial für ihre freie Entfaltung", wirbt Hahnenfeld für den ungewöhnlichen Wechsel in die Privatwirtschaft.

Die neue Firma wird für Ausbau und Betrieb der Weitverkehrs- und Liegenschaftsnetze, der Rechenzentren und der Software-Anwendungen zuständig sein - inklusive der bundeswehrweiten Einführung von SAPSAP R/3. Rund 140000 PC-Arbeitsplätze sind zu betreuen, etwa 300000 Fernsprechteilnehmer suchen Anschluss; es gilt, eine heterogene, nicht interoperable Welt aus 300 IT-Inseln zu verbinden und durch standardisierte und integrierte Lösungen zu ersetzen. Eine wirkliche Herkules-Aufgabe. Alles zu SAP auf CIO.de

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