Hamburger IT-Strategietage


IT-Strategietage 2018

Die IT-Strategie von Otto



Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Vom Katalogversand zum E-Commerce-Riesen - und nun? Der Otto-CIO gab Einblicke auf den Hamburger IT-Strategietagen 2018.
Michael Müller-Wünsch sprach auf den Hamburger IT-Strategietagen.
Michael Müller-Wünsch sprach auf den Hamburger IT-Strategietagen.
Foto: Foto Vogt

Unter der Ägide von Michael Müller-WünschMichael Müller-Wünsch, Bereichsvorstand Technology (CIO) hat der EinzelhandelskonzernOttoOtto einen beeindruckenden Wandel hingelegt und sich vom klassischen Katalogversand zum E-CommerceE-Commerce-Schwergewicht entwickelt. Top-500-Firmenprofil für Otto Group Profil von Michael Müller-Wünsch im CIO-Netzwerk Alles zu eCommerce auf CIO.de

Die Leistung von Müller-Wünsch und seinem Team wurde bereits beim "CIO des Jahres 2017" mit dem "InnovationInnovation Award" gewürdigt. Nun sprach der CIO auf den Hamburger Strategietagen 2018 darüber, wie die digitale Reise von Otto weitergehen soll. Alles zu Innovation auf CIO.de

"Es geht vor allem um den Menschen"

"Wir bewegen uns schon seit zwei Jahrzehnten in der digitalen Transformation. Vielleicht haben wir auch nicht so ein Brimborium darum gemacht", sagte Michael Müller-Wünsch zur Einleitung seines Vortrages auf den Hamburger IT-Strategietagen.

Nun gelte es, bestehende Konzepte weiterzuentwickeln, um vom linearen Händler zum Plattform-Player werden zu können. Um diesen Wandel erfolgreich voranzutreiben, so Müller-Wünsch, sei es unabdingbar, auch die Partner, Mitarbeiter und Nutzer (Konsumenten) der Plattform mit entsprechenden Digitalkompetenzen auszustatten.

"Ja, es geht um Technologie, aber es geht auch vor allem um Menschen", sagte der Otto-CIO. Insbesondere die Angst der Mitarbeiter, in den kommenden fünf bis zehn Jahren durch die DigitalisierungDigitalisierung abgehängt zu werden, müsse man nicht nur ernst nehmen, sondern auch gesellschaftliche Lösungen dafür finden. Das sei in erster Linie die Aufgabe der digitalen Vordenker in den Unternehmen und Organisationen, so Müller-Wünsch. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Ottos Plattformidee

Vor circa zehn Jahren habe Otto noch 90 Prozent seines Umsatzes durch den berühmten Print-Katalog erzielt, gab Müller-Wünsch preis. Im aktuellen Geschäftsjahr soll der Umsatzanteil durch digitale Touchpoints bei 98 Prozent liegen: "Wir haben die Pyramide einmal umgedreht", sagte Müller-Wünsch stolz und ergänzte, dass insbesondere die mobilen Endgeräte eine wichtige Rolle für Otto spielen, wenn es darum geht, die Digitalisierung zu den Konsumenten zu tragen.

Eine Plattform(idee) soll Otto nun auf das nächste Digitalisierungslevel hieven. Diese fußt laut Müller-Wünsch im Wesentlichen auf User Experience. Dabei sollen aber nicht nur die Konsumenten in den Fokus rücken, sondern auch Ottos Partner und Mitarbeiter. Letztere, so Müller-Wünsch, sollen sich nicht abgehängt fühlen und verdienten dieselbe Aufmerksamkeit und Wertschätzung wie Kunden und Partner.

Konkret nannte der Otto-CIO drei Technologie-Projekte mit Fokus auf die User Experience:

  • Eine Augmented Reality App für SmartphonesSmartphones, die die Artikel von Otto direkt ins heimische Wohnzimmer projiziert. Diese wird auf dem Mobile World Congress 2018 offiziell vorgestellt. Alles zu Smartphones auf CIO.de

  • Bildinformationen werden über ein neuronales Netz geclustert. Das ermöglicht die Erkennung und Visualisierung von Korrelationen zwischen Produkten. Zum Einsatz kommen könnte die Technologie, um Konsumenten eine automatisierte Suche nach ähnlichen Produkten zu ermöglichen.

  • Textmining-Algorithmen, die Kundenrezensionen analysieren und relevante Informationen aggregieren.

Die Digitalisierung sei ein fortlaufender Prozess, so Müller-Wünsch: "Ich glaube nicht an fertig." Von enormer Bedeutung sei dabei, die Mitarbeiter teilhaben zu lassen und mitzunehmen. Dazu treibt OttoOtto auch den Wandel seiner Unternehmenskultur voran: Vorstände und Geschäftsführer stellen sich in "unplugged"-Sessions zum Beispiel einmal im Monat den Fragen der Mitarbeiter. Top-Firmen der Branche Handel

Millionenschwere Investition in die Modernisierung von Gebäuden und Büros seien zwar durchaus schmerzhaft, so Müller-Wünsch, lohnten sich aber, wenn dadurch "new ways of work" und ein höherer Kollaborationsgrad ermöglicht werden. Ziel sei es, die Mitarbeiter ebenso wie die Kunden zu begeistern.

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