Strategien


Auf Digitalisierung vorbereiten

Die IT-Strategie von Thyssenkrupp

Zurzeit nutzt Thyssenkrupp viele Hybridlösungen, also einen Mix aus On-Premise- und Cloud-Lösungen. Wie schon bei Daten und Prozessen will die GPI auch hier zentral für jeden Architektur-Layer entweder ein Portfolio zur Verfügung stellen oder die Standards vorgeben.

Shared-Service-Einheit gegründet

Um die Standards umzusetzen, hatte Thyssenkrupp schon 2014 die Einheit Global Shared Service IT (GSS) gegründet, die durch die GPI gesteuert wird. Aktuell arbeiten in den Shared Service Centers in Deutschland, Polen, Indien und Brasilien rund 600 Mitarbeiter, ­Tendenz steigend. Idealerweise sollen die Business Areas ihre IT stärker in die GSS verlagern, so dass mehr Synergien insbesondere beim Einkauf gehoben werden können. Andererseits macht die GSS die Thyssenkrupp-IT für High Potentials attraktiver. Denn GSS kümmert sich nicht nur um das Infrastruktur-Management, sondern beschäftigt auch Softwarearchitekten und Business-Analytics-Spezialisten für die neuen Themen der Digitalisierung.

Mit Montagetechnik von Thyssenkrupp werden die vorderen Federbeine bei einem Lieferwagen verschraubt.
Mit Montagetechnik von Thyssenkrupp werden die vorderen Federbeine bei einem Lieferwagen verschraubt.
Foto: Thyssenkrupp AG

Bei Digitalisierungsprojekten arbeiten die IT-Spezialisten von GPI mit den Kollegen in der neu geschaffenen Einheit Digital Projects zusammen, die in der Konzernzentrale angesiedelt ist. Gemeinsam mit den Geschäftsbereichen kümmert sich diese stark wachsende Einheit mit zurzeit 30 Mitarbeitern schwerpunktmäßig um die Realisierung von Industrie-4.0-Projekten im Konzern.

Kernkompetenzen insourcen

Dazu reisen die IT-Projekt-Manager und IT-Experten der Digital-Projects-Einheit immer wieder als Berater zu den Kollegen in die Gesellschaften, helfen dort bei Projekten und setzen die digitale Zielvision des Konzerns in strategischen Vorhaben um. So baut sich ein Wissenstransfer zwischen den Business Areas und der Zentrale auf. "Hinter Digital Projects steckt auch die Strategie, Kernkompetenzen durch Insourcing von IT-Spezialisten wieder zurück ins Unternehmen zu holen", sagt Hölz.

Hier schließt sich also der Kreis zwischen Standardisierung und Digitalisierung, wenn die Spezialisten von Digital Projects in Vorhaben wie Daproh oder Unite mitarbeiten und dort neue Themen wie Artificial Intelligence, Machine LearningMachine Learning oder Robotics einbringen. Mit Predictive-Analytics-Lösungen lassen sich beispielsweise Fragen aus dem Vertrieb besser beantworten, nach dem Motto: Was will der Kunde heute und in Zukunft? Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Kundendaten harmonisiert wurden und das Business entsprechende Anforderungen stellt. Am Ende müssen die Mitarbeiter in den Fachbereichen die Projekte Bottom-up treiben. Schließlich zahlen sie dafür. Alles zu Machine Learning auf CIO.de

Letztlich geht es CIO Hölz und der GPI darum, dem Business den Weg in die Digitalisierung zu ebnen und es dabei zu unterstützen, den Kunden die passenden Produkte und Services zu Verfügung zu stellen - idealerweise schon bevor die Kunden ihren Bedarf selbst erkannt haben. Und dafür braucht es große Standardisierungsprojekte wie Daproh und Unite sowie die CRM- und PLM-Initiative; und eben ein wenig mehr zentrale Governance in der IT, wenn man wettbewerbsfähig bleiben will.

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