IT muss jetzt Erfolge liefern

Die IT-Trends 2019 von PwC Strategy&



Robert Keil ist Senior Data Product Strategist beim Münchner Startup Mindfuel und hilft Firmen dabei, Datenprodukte zu konzipieren und zu skalieren. Vorher war er mehrere Jahre Strategieberater bei Strategy&, der Strategieeinheit von PwC.


Dr. Marcus Eul ist Partner für IT und digitale Transformation bei Strategy&, dem Strategieberatungsunternehmen von PwC und verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Industrie sowie der Strategieberatung für Kunden in Europa, Nordamerika und dem Nahen Osten

7. Internet of Things

Die Ausstattung physischer Objekte mit Sensor- und Kommunikationstechnologie sowie die Emission und Analyse der entsprechenden Daten wird als das Internet der Dinge beschrieben. Insbesondere Industrieunternehmen mit wichtigen Tätigkeiten in der Logistik und der Produktion erhoffen sich hiervon, Lieferketten transparenter zu steuern und die Produktion weiter automatisieren zu können. Auch wenn professionelle Plattformen wie Siemens MindSphere in größerem Maße angeboten werden und an Reife zunehmen, ist der breite Durchbruch dieses Trends noch ausstehend. Interessant ist, dass sich General Electric beispielsweise vom Geschäft mit ihrer Plattform "Predix" trennen möchte.

Wichtige Voraussetzung bei der Adaption der Technologie wird es sein, über entsprechende Partnerschaften mit Software- und Hardwareherstellern sowie mit anderen Unternehmen entlang der Supply Chain zu verfügen. Diese Partnerschaften können Unternehmen parallel vorantreiben, auch wenn die technische Implementierung noch nicht direkt vorgenommen wird.

8. IT Security and Data Privacy

Im Rahmen der Digitalisierung werden Unternehmen zunehmend datengetriebener. Dies macht sie attraktiver für Angriffe von außen, so dass dem Thema IT-Sicherheit in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung zukam. Laut Gartner glauben 95 Prozent der CIOs, dass Sicherheitsbedrohungen auch in den nächsten Jahren weiter zunehmen werden. Die Datenschutz-Grundverordnung der EU, die seit Mai 2018 anzuwenden ist, haben noch nicht alle Unternehmen ausreichend umgesetzt. Sie ist daher ein zusätzlicher Motivator, dass Unternehmen in IT-Sicherheit und DatenschutzDatenschutz investieren. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

Deswegen werden in Zukunft neue Sicherheitskonzepte wie Security Automation oder Ethical Hacking weiter diskutiert werden. Dabei ist für Unternehmen wichtig zu verstehen, dass nicht die IT-Organisation alleine eine ausreichende Sicherheit gewährleisten kann, sondern dass das gesamte Unternehmen mit all seinen Mitarbeitern hier in die Pflicht genommen werden muss.

CIOs müssen ein Scouting der Trends betreiben

Unternehmen besitzen einen unterschiedlichen Reifegrad auf dem Weg der Digitalisierung. Einige konnten bereits erste Maßnahmen umsetzen (beispielsweise digitale Organisationseinheiten, agileagile Arbeitsmethoden, Entwicklung neuer Produkte und Services), während andere sich noch in einem Anfangsstadium befinden. Dabei sind allgemein junge, kleine und technologiegetriebene Unternehmen weiter fortgeschritten als traditionelle, große aus technologiefernen Branchen. Alles zu Agile auf CIO.de

Für die noch am Anfang der Reise stehenden Unternehmen ist es wichtig, eine klare Agenda zu formulieren. Hierbei sollte insbesondere die Geschäftsführung involviert sein. Der CIO ist in diesem Prozess wesentlicher Kontributor und muss ein Scouting der aktuellen Trends betreiben. Er liefert eine Analyse zu diesen Trends und diskutiert mit der Geschäftsführung und den Fachbereichen, welcher Nutzen für das Geschäft besteht (mit quantitativem Business Case), und auf welche Trends man sich fokussieren möchte. Hieraus leitet sich eine Strategie ab, die auch den Impact auf die Unternehmensorganisation beschreibt.

Digitalen Vorsprung verteidigen und ausweiten

CIOs, die eine solche Strategie bereits haben und damit erste Erfolge erzielen konnten, dürfen sich keinesfalls hierauf ausruhen, sondern müssen Ihren digitalen Vorsprung verteidigen oder sogar ausweiten. Sie müssen ein ständiges Auge auf technische Neuerung haben, damit sie auch in Zukunft innovativ sind. Dabei kann eine Stabsstellen-Funktion (auch möglich in Form einer eigenen Digitaleinheit) unterstützen, deren Hauptaufgabe es ist, ebensolche Innovationen zu beobachten und zu bewerten. Gleichzeitig sollten bereits bestehende digitale Aktivitäten fortgeführt und hochskaliert werden.

Wenn der CIO diese Aktivitäten nicht durchführt, gibt es zwei mögliche Resultate:

  • Entweder dem Unternehmen entgehen wichtige technologische Neuerungen im Markt und es wird auf Dauer von innovativen Wettbewerbern abgehängt

  • Oder die Geschäftsführung realisiert die fehlende Innovationskraft der IT und baut sich anderweitig entsprechende Kompetenzen im Unternehmen auf, möglicherweise unter der Stelle eines CDOs. Dadurch bliebe die bestehende IT-Organisation in der Rolle eines Providers von IT-Infrastruktur und Prozessen und könnte nicht an innovativen, neuen Themen partizipieren.

So oder so, die Digitalisierung wird viele Industrien weiterhin tiefgreifend beeinflussen und verändern. Welche IT-Trends dabei nachhaltig genutzt werden können und welche nicht, wird sich erst in der Zukunft zeigen.

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