Strategien


IT-Manager wetten

Die IT-Welt wird zum Marktplatz

07.03.2017
Von Dirk Schürmann und Rüdiger Ernst

Gleichzeitig wollen Unternehmen mehr Trans­parenz in Bezug auf das Verhältnis zwischen den bezogenen oder den selbst komponierten IT-Services und den dadurch unterstützen oder generierten Geschäftsmehrwerten erlangen.

Letztendlich kristallisiert sich hier eine Handvoll Prinzipien heraus, nach denen die IT-Organisation heutzutage streben muss: Simplizität, Agilität, Flexibilität, Regelkonformität, Sicherheit und Geschwindigkeit sind die Kriterien, die sich auch in den angebotenen IT-Services wiederfinden müssen, damit ein Unternehmen sich sowohl kurz- als auch langfristig dynamisch aufstellen kann. Die vorausgehend geschilderten Entwicklungen geben in ihrer Gesamtheit einige maßgebliche Rahmenparameter vor, die für die folgende Formulierung des Zielbildes eines ­hybriden IT-Service-Marktplatzes besonders relevant sind.

Zielbild IT-Service-Marktplatz

Im Jahr 2020 wird das Konzept eines agilen Portals für den IT-Konsum bereits in Gebrauch sein - realisierbar ist es schon heute. Beschreibt man den hybriden IT-Marktplatz demnach auf entsprechender Abstraktionsebene, diskutieren wir über ein Modell mit drei Schichten (siehe Abbildung). Das Fundament ist eine Supply-Schicht, in der die notwendigen Betriebsmittel für die IT-Services vorgehalten und verwaltet werden. Hier finden IT-Disziplinen wie das Resource Lifecycle Management, Resource und Service Capacity Modeling und die Abstraktion der IT-Ressourcen statt.

Allgemein formuliert, beschäftigt man sich hier mit der Automatisierung und Orchestrierung der Ressourcen, die für die Komposition der verschiedenen Services benötigt werden. Die Einbindung traditioneller In­frastruktur-Komponenten, die Kombination verschiedener Cloud-Deployment-Modelle und die Integration von Software-Tools werden in diesem Bereich des Konzepts realisiert.

In der darüber liegenden Abstraktionsschicht dreht sich alles um die weitere Bereitstellung der eben erwähnten Ressourcen. Hier werden die eigentliche Modellierung der IT-Services sowie das Brokering verschiedener Bereitstellungsquellen durch den Einsatz eines Ressourcenkatalogs und Service Integration Frameworks bewerkstelligt. Disziplinen wie Multi Supplier Integration sowie das Verwalten von Service-Blaupausen sind nur einige der essenziellen Themengebiete, die sich auf der Delivery-Ebene abspielen. Ein Leitprinzip dieser Schicht ist, die Services möglichst so flexibel und modular für den jeweiligen Kunden zur Verfügung zu stellen, dass existierende Schatten-ITSchatten-IT in den Unternehmen durch bedarfsgerecht kombinierbare und dennoch standardisierte Services aus dem Marktplatz abgelöst wird. Alles zu Schatten-IT auf CIO.de

Dementsprechend folgt in der darüber gelagerten Schicht die Abbildung des Bedarfs, der vom entsprechenden Marktplatzteilnehmer signalisiert oder konkret eingegeben wird. Auf der ­Demand-Schicht steht ein unternehmensindividueller Servicekatalog zur Verfügung, mit dessen Hilfe die unterschiedlichen Nutzergruppen aus IT und Business entscheiden können, welchen Service sie konsumieren möchten. Dieses Nutzerportal ist nach dem Self-Service-Prinzip organisiert und zudem die einzige Interaktionsschnittstelle für den Endkunden.

Durch den Einsatz des hybriden IT-Portals kann die von den Geschäftsbereichen gewünschte Transparenz und Flexibilität geschaffen werden, während die zwingend notwendige IT-Compliance im Unternehmen durch ein angemessenes Serviceangebot sichergestellt wird. Subscription- und Reporting-Funktionalitäten des IT-Service-Marktplatzes ermöglichen hier erstmals, was seit Jahren in mühsamer händischer Arbeit versucht wird. Eine potenzielle Konsequenz der dadurch gegebenen Möglichkeiten ist eine deutlich zielgerichtetere Nutzung der IT.

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Foto: cio.de

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