Public IT


Tagung über Mobile Computing

Die IT-Zukunft der Bundeswehr

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Großes Interesse fand die Präsentation von Einsatzfahrzeugen des Heeres.
Großes Interesse fand die Präsentation von Einsatzfahrzeugen des Heeres.
Foto: Bundeswehr

Professor Peter Martini und Thorsten Aurisch vom Fraunhofer Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie legten anhand des Projektes „Querschnittlicher Anteil Kommunikationsserver der Bundeswehr" (QUAKSBw) dar, was die Forschung für die sichere mobile Kommunikation in der Praxis tun kann. Die Weiterentwicklung des Kommunikationsservers QUAKSBw sei ein Bindeglied zwischen sprach- und datenbasierten Anwendungen sowie den Fernmeldemitteln.

Kampfeinssätze brauchen Ad-hoc-Netze

Die technischen Lösungen, die Adrian Clarke, European Director for Communication and Force Protection von ITT Exelis, aufzeigte, bewegen sich in einem ähnlichen Spannungsfeld: Kampfeinsätze werden in Zukunft mobiler und komplexer, benötiget werden dafür Ad-hoc-Netze. Gleichzeitig soll aber alles miteinander sicher vernetzt und einfach zu bedienen sein. Clarkes Vorgabe an mobile Lösungen, gleich ob Satellitentelefon oder Digitalfunkgerät lautete deshalb: Mehr als zehn Minuten Schulung dürfe der Nutzer für die Technik nicht benötigen.

Im Rahmen einer Ausstellung konnten sich die Besucher der Fachtagung Informations- und Kommunikationssysteme der Bundeswehr anschauen. Das Heeresführungskommando stellte Führungsmittel der Landstreitkräfte und Fahrzeuge für Einsätze vor: vom computer-gefüllten Gefechtsstand-Container über Hightech Aufklärungsfahrzeuge bis hin zu gepanzerten Transportfahrzeugen mit leistungsfähigen IT-Ausstattungen. Ansätze für sichere mobile Kommunikation präsentierte Ralf Dittmar, er ist Leiter der Entwicklung von Kryptogeräten und in der Geschäftsleitung von Rohde & Schwarz.

Sicherheit wurde lange nicht ernst genommen

Bei den Möglichkeiten zur sicheren Anbindung mobiler Geräte wie Virtual Private Networks (VPN) und der Ende-zu-Ende-Sicherung von Applikationen gelte es, zwischen Kosten und Sicherheit abzuwägen. Das Bewusstsein für Sicherheit sei nicht immer vorhanden gewesen, sagte Holger Arends, Technischer Leiter der Ammerlake Solutions. „Es hat 20 Jahre gedauert, bis Sicherheit ernst genommen wurde."

Wie der Umgang mit dem Internet und der IT-Sicherheit eine Gesellschaft verändern können, zeigte Oberstleutnat Martin Gürtler, Chief of Staff and Deputy Director des NATO Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence, am Beispiel von Estland, das sich im Laufe der letzten zwölf Jahre zu einer digitalen Vorzeigegesellschaft entwickelt hat.

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