Praxiserfahrungen von CIOs

Die Lessons Learned bei Bring Your Own

11.06.2012
Von Nicolas Zeitler

Jürgen Häckel hat sein BYOD-Projekt beim internen Systemhaus Comgroup begonnen, das die weltweit mehr als 400 Töchter der Würth-Gruppe bedient. 120 Mitarbeiter dort haben in der Pilotphase einen zu versteuernden Zuschuss für ein mobiles Gerät bekommen, mit dem sie ausdrücklich arbeiten dürfen und sollen. Mit der Zeit will Häckel das Programm auf alle Mitarbeiter der Comgroup ausdehnen. Genutzt würden Smartphones und Tablets zu 90 Prozent für den Zugriff auf Firmen-Mails, so der IT-Chef. Für das iPad bietet er zudem einen virtuellen Desktop für weitere Firmenanwendungen an. "Das ist kein Problem, weil auf dem Privatgerät ja keine Daten zurückbleiben", sagt Häckel.

Keine zusätzlichen Risiken

Die Sicherheitsbedenken, die Häckel aus dem Grund nicht hat, sind einer der am häufigsten geäußerten Einwände gegen "Bring Your Own Device". So sagen in der Computerwoche-Umfrage neun von zehn Teilnehmern, die IT-Sicherheit werde leiden, wenn die Client-Landschaften im Zuge von BYOD heterogener werden. Doch wie Häckel zeigen auch andere IT-Chefs, die das Konzept schon adaptiert haben, dass sich Sicherheitsfragen ganz pragmatisch handhaben lassen.

Beim südwestdeutschen Energieversorger EnBW erhielten 600 Externe für ein sechsmonatiges Pilotprojekt über eigene Clients Zugriff auf EnBW-Systeme. Bisher hatten sie von EnBW PCs mit der nötigen Software gestellt bekommen. IT-Chef Ricardo Diaz setzte beim Einbinden externer Notebooks auf einen Ansatz, der im Unternehmen seit Langem bekannt ist: Terminal Services. Wählten sich bisher nur eigene Angestellte von zu Hause aus in die Systeme ein, weitete Diaz dieses Prinzip nun auf Mitarbeiter von außen auf. Den Vorstand dafür zu gewinnen sei keine Mühe gewesen. "Wir hatten ja schon Erfahrung mit Terminal Services", sagt Diaz. "Und wir holen uns keine zusätzlichen Sicherheitsrisiken ins Haus, weil nichts auf dem Gerät abgelegt wird."

BRING YOUR OWN DEVICE

Seit

2004

Nutzer

2500 selbstständige Vertriebler

Umfang

Browser-Zugriff auf Beratungs- und Analysesoftware über Notebooks, Smartphones, Tablets

Unternehmen

Allgemeiner Wirtschaftsdienst

Hauptsitz

Hannover

Umsatz

560 Millionen Euro

Mitarbeiter

Mitarbeiter rund 5000 selbstständige Handelsvertreter im Vertrieb,
2500 davon in Deutschland

IT-Kennzahlen

Allgemeiner Wirtschaftsdienst

CIO

Stephan Kaufman (GF IT)

IT-Mitarbeiter

120

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