Studie von Roland Berger

Die neue Generation der IT-Dienstleister

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die Berater von Roland Berger raten europäischen IT-Anbietern, sich auf ihre genuinen Management-Stärken zu besinnen und nicht blind andere Vorbilder zu kopieren. Den Anwendern erklären die Strategen gleich mit, warum ein europäischer Provider besonders wertvoll sein kann.
Gute Gründe, einen europäischen Provider zu wählen: Eine Checkliste von Roland Berger.
Gute Gründe, einen europäischen Provider zu wählen: Eine Checkliste von Roland Berger.
Foto: Roland Berger Strategy Consultants

Filme aus Hollywood, Rock’n’Roll und HipHop, ein Burger auf die Hand und eine Cola dazu – was aus den USA kommt, wird in Europa gerne übernommen. Wie in der Alltagskultur, so ist es im Management. Nicht immer aber erwies sich das Aufspringen auf Moden von jenseits des Atlantiks als Erfolgskonzept. Man denke an Daimler in den 1980er- und 1990er-Jahren, das erst durch eine Reihe von Übernahmen reichlich Hightech-Fett ansetzte, um sich bald als entschlankte Braut mit Chrysler einen Bräutigam zu suchen – und letztlich beides bitter bereute. In der IT scheinen die USA immer noch die ewigen Vorreiter zu sein. Die Berater von Roland Berger Strategy Consultants raten den Europäern jetzt eindringlich, sich vor allem auf die eigenen Stärken zu besinnen.

In der Studie untersucht Roland Berger explizit, wie die europäischen IT-Anbieter im Vergleich zur internationalen Konkurrenz aufgestellt sind. Die Berater erkennen dabei eine Reihe spezifischer Stärken. Sie durchdenken aber auch, welche Vorteile dieses Profil den Anwendern bringt und nennen mehrere Gründe, die aus CIO-Sicht für die Wahl europäischer IT-Provider sprechen.

„Das europäische Management-Modell der letzten zehn Jahre ist eine Erfolgsgeschichte“, stellen die Consultants allgemein fest. Dass die USA kein Vorbild mehr seien, belegen sie mit Daten aus dem Zeitraum 1998 bis 2008. In diesem Jahrzehnt verbuchten europäische Firmen in der Top-3000-Kategorie von Roland Berger ein Umsatzwachstum von 10,4 Prozent im jährlichen Durchschnitt, nordamerikanische lediglich 9,3 Prozent. Der EBITDA als Indikator für die Rentabilität eines Unternehmens legte in Europa im Jahresmittel um 13,1 Prozent zu, in Nordamerika lediglich um 6,9 Prozent. Das vor einigen Jahren als alternatives Vorbild gepriesene Japan schneidet noch schlechter ab.

Was aber macht das europäische Modell aus? Europäische Manager planten und entschieden langfristig, so Roland Berger. Sozialkompetenz, Personalentwicklung und soziale Verantwortung hätten eine hohe Bedeutung als Pluspunkte im strategischen Wettbewerb. Zudem seien europäische Manager erfahren im Umgang mit verschiedenen Kulturen, die Unternehmen sehr viel stärker international investiert als in den USA. Darüber werde der öffentlichen Verwaltung eine geschäftsbeschleunigende Rolle zugeschrieben.

Zur Startseite