Noch kein großer Wurf

Die neue NetApp-Strategie

24.11.2010
Von Hartmut  Wiehr

Etwas aufregender dagegen die Einführung einer "OnCommand" genannten Management Suite. Sie soll die Steuerung und Optimierung des NetApp "Unified Storage" verbessern und insbesondere „die Betriebseffizienz durch Automatisierung fördern". Vorgesehen sind die Integration von Managementprodukten anderer Hersteller sowie Schnittstellen für Hypervisoren.

Der Big Bang steht noch aus

Ein weiteres Tool namens "FlexPod for VMware"stellt im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen Cisco, NetApp und VMware vordimensionierte, überprüfte und standardisierte Konzepte für Datacenter-Architekturen bereit. Kunden könnten damit laut NetApp "schneller und bei geringerem Risiko auf eine virtualisierte Shared IT-Infrastruktur wechseln".

Ergänzt wird das erweiterte Produktportfolio durch eine vereinfachte Preisstruktur für
Software-Produkte. Mehr Software-Produkte als bisher sollen jetzt ohne Aufpreis Teil des Basispakets sein. Extra Lizenzgebühren entfallen zum Teil.

Den mächtigen "Big Bang" zu sehen, von dem NetApp-Mann König spricht, fällt bei diesem Angebotspotpourrie ziemlich schwer. "Me too" bei Virtualisierung und Cloud ist dafür doch etwas wenig. Und das erst recht vor dem Hintergrund, dass NetApp letztes Jahr mit dem Versuch, Data Domain zu übernehmen, kläglich an dem höheren Kaufangebot des Konkurrenten EMC gescheitert ist.

Was letztes Jahr noch ganz oben stand – der Einstieg in eine eigene Deduplikationslösung – wird jetzt wieder heruntergespielt. Eigentlich habe man das gar nicht gebraucht, meinte John Rollason, Manager Solutions Marketing EMEA bei NetApp, im Gespräch mit CIO.de: Es wäre lediglich der Versuch gewesen, auf diesem Wege ein paar EMC-Kunden, bei denen Data Domain gut vertreten ist, zu sich herüberzuziehen.

Die dafür vorgesehenen zwei Milliarden Dollar hat man erst einmal nicht ausgegeben. So bleibt abzuwarten, wie sich NetApp wirklich gegen die wachsende Konkurrenz neu positionieren möchte. Mit ein paar neuen Features hier und dort wird das nicht gelingen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.

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