Probleme bei Backup-Kapazität und Zeitfenster behoben

Die neue Speicher-Strategie der OSI-Gruppe

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Die IT am Standort Günzburg-Denzingen definiert unter anderem die Standards für die Schwesterfirmen. Um auf Anforderungen in den verschiedenen Märkten reagieren zu können, sind die IT-Abteilungen an den Standorten der einzelnen Länder allerdings dezentral organisiert. "Durch europaweite Standards ermöglichen wir Synergieeffekte und schaffen Plug-and-Play-Lösungen, mit der unsere IT kostenoptimal betrieben werden kann", so Ondrus. Die Administration der IT-Infrastruktur in Deutschland erfolgt durch ein virtuelles IT-Team, bestehend aus Mitarbeitern der verschiedenen OSI-Unternehmen. Mittels Remote-Zugriff, Videokonferenzen und Telefon arbeiten sie von verschiedenen Orten aus gemeinsam an Projekten und Problemen,

Und so sah die Situation vor Beginn des Projektes aus: Die Datensicherung der OSI-Gruppe innerhalb Europas konzentrierte sich bisher ausschließlich auf die Nutzung von klassischen Tape-Librarys mit verschiedenen Kapazitäten - je nach der Datenmenge in den einzelnen Standorten. An den beiden Hauptstandorten lief das Backup in Denzingen über eine Tape-Library mit einem SDLT-Laufwerk mit 160/320 GB Kapazität und in Günzburg über eine Tape-Library mit zwei LTO2-Laufwerken mit je 200/400 GB Kapazität. Die heute noch an den Standorten in Duisburg und Bad Iburg eingesetzten Librarys sind mit einem LTO3-Laufwerk mit 400/800 GB Kapazität und einem DLT-Laufwerk mit 40/80 GB ausgestattet.

Die kleineren Standorte Traunstein und Neuss hat OSI über ein WAN angebunden. Sie beziehen ihre IT-Ressourcen von den anderen Standorten. Sämtliche Backup-Server stammen von Hewlett Packard, die Backup-Software von Symantec. Die Anbindung der Laufwerke an die Server erfolgt über SCSI (Small Computer System Interface). Während die vier großen Standorte via 2 Mbit MPLS WAN-Verbindungen miteinander verbunden sind, verfügten die LAN-Netzwerke in der Vergangenheit nur über 100 Mbit-Leitungen. Die Backup-Strategie bei OSI International Foods sieht tägliche Vollbackups vor, um jederzeit ein schnelles Restore zu gewährleisten. Monats- und Jahresbänder werden extern bei einem Dienstleister gelagert.

An den Hauptstandorten in Günzburg und Denzingen zeigte sich ziemlich schnell, dass diese Backup-Systeme den konstant steigenden Datenmengen nicht mehr gewachsen waren. Weder die Backup-Kapazität der Bänder noch das Zeitfenster für die Datensicherung reichten aus. Das tägliche Full-Backup erfolgte von 18 bis 8.30 Uhr - bei etwaigen Nachsicherungen sogar noch länger, was eine wesentliche Verschlechterung der Netzperformance zu dieser Zeit nach sich zog. Für die Geschäftsabläufe bedeutet das außerdem ein hohes Risiko, denn die Mitarbeiter von OSI produzieren zum Teil bis kurz vor Mitternacht.

Neues Backup: Automatisch, schnell und sicher

Um diese Probleme gezielt anzugehen, beschäftigte sich das Team um Robert Ondrus im Frühjahr 2007 mit dem Einsatz spezieller Appliances für Backup-to-Disk. Man erhoffte sich dadurch dreierlei: Erstens sollte die Backup-Performance gesteigert und das Zeitfenster für das Backup verkürzt werden. Zweitens wollte man durch den Einsatz von Daten-Deduplikation (der Komprimierung von Daten) das zu sichernde Datenvolumen wesentlich reduzieren. Und drittens sollte das neue System eine schnelle Rücksicherung der Daten gewährleisten. Wichtig war für OSI auch ein automatisierter Ablauf des Backups, denn nicht in allen Standorten stehen IT-Fachleute zur Verfügung. Ein weiterer interessanter Aspekt war die Replikation der Backups an andere Standorte, um die täglichen Vollbackups für einen Notfall redundant vorhalten zu können.

Zur Startseite