Insourcing rückläufig

Die Outsourcing-Pläne der Anwender

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.

Viele Unternehmen mussten in den letzten Jahren sehr schmerzhaft - und kostenintensiv - lernen, dass einige dieses Prozesse inhouse nicht sehr effizient laufen. Also sourcen sie diese Prozesse auf erprobte Plattformen aus, um eine kostensparende Alternative zu erproben. Auch wenn das manchmal schief geht - die meisten Firmen waren ziemlich zufrieden mit den Ergebnissen ihrer Outsourcing-Projekte.

Hybrid Outsourcing soll zulegen

Auch in den nächsten drei Jahren planen viele Firmen mit Outsourcing in großem Stil.
Auch in den nächsten drei Jahren planen viele Firmen mit Outsourcing in großem Stil.
Foto: HfS Research

Das liegt auch daran, dass die Firmen offensichtlich im Jahr 2012 gute Erfahrungen mit den angebotenen Technologien gemacht haben. In der Sparte Hybrid Outsourcing gaben 80 Prozent der Befragten Service Anbieter an, dass ihre Kunden mehr outsourcen wollten. Und im Bereich Limited Shared Services waren es sogar 85 Prozent, die entweder einen leichten oder starken Anstieg ihrer Outsourcing-Bemühungen verzeichneten. Ein deutliches Anzeichen, dass Outsourcing funktioniert.

Das sind die Prioritäten von Managern - die meisten sind mit den durch Outsourcing erzielten Ergebnissen recht zufrieden.
Das sind die Prioritäten von Managern - die meisten sind mit den durch Outsourcing erzielten Ergebnissen recht zufrieden.
Foto: HfS Research

HfS fragte Unternehmen, ob ihre derzeitige BPO/ IT Outsourcing Initiativen auch das erfüllten, was sie sich davon erhofften. Und tatsächlich: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) gab an, dass etwa im Bereich Kosten-Senken Outsourcing sehr effektiv war. Und mehr als die Hälfte (52 Prozent) sagte, dass es zumindest ein wenig kostensenkend war. Ähnliche Werte wurden bei der Standardisierung der Prozesse und effizientere Projektarbeit auf globaler Ebene erzielt.

Eher moderate Noten stellten Unternehmen aus, wenn ihnen Outsourcing-Bemühungen dabei helfen sollten, Zugang zu neuen Technologien zu finden. 27 Prozent sagten, dass es nicht effektiv sei. Auch der erhoffte Innovationsschub blieb für 38 Prozent der Befragten aus.

Größere Firmen eher bereit zum Outsourcing

Die Pläne, was wohin ausgelagert werden soll, sind schon konkret und eines fällt dabei auf: Große Unternehmen mit einem Marktwert von mehr als fünf Milliarden Dollar planen deutlich mehr Outsourcing als kleine Unternehmen. 13 Prozent der großen Unternehmen planen ihre IT-Infrastruktur auszulagern, bei den kleineren Unternehmen sind es nur sechs Prozent, nicht einmal die Hälfte. Besonders lagern die großen Firmen auch im Bereich Marketing Operations aus (neun Prozent), im Vergleich zu zwei Prozent bei den kleineren. Nur im Bereich Finanzdienstleistungen und Druck-Projekte sourcen die kleinere deutlich mehr aus als die großen.

HfS ist sich sicher, dass die Unternehmen dazu gelernt haben: Die Entscheidungen seien überlegter geworden und man habe endlich das Risko gegen die Einsparungen abgewogen. "Die Bedingungen fürs Outsourcen haben sich nicht geändert", schreiben die Analysten von HfS. " Die Manager haben nur einfach keine Ausrede mehr, es nicht zu tun."

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