Offshoring soll wachsen

Die Outsourcing-Trends 2010

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Alles raus? Outsourcing bleibt als Instrument zum Kostensenken in, aber auch intern gibt es Alternativen wie Shared Service Center.
Alles raus? Outsourcing bleibt als Instrument zum Kostensenken in, aber auch intern gibt es Alternativen wie Shared Service Center.
Foto: MEV Verlag

Eine aktuelle Umfrage des Unternehmens unter führenden Outsourcing-Anbietern bestätigt die unerwartet hohe Nachfrage der Anwender. Mehr als 75 Prozent der Provider sagen, dass sie derzeit eine steigende Anzahl an Projekten vorbereiten. Die Pipeline ist damit um zehn Prozentpunkte besser gefüllt als im vergangenen Quartal, sogar um beachtliche 34 Prozentpunkte größer als vor einem Jahr. Damals lähmte die allmählich durchschlagende Krise noch die Unternehmen.

2010 wohl kein Jahr der Mega-Deals

Allerdings prägen nach Ansicht von EquaTerra nicht unbedingt Mega-Deals das kommende Jahr. In 2009 sorgten bekanntlich vor allem einige Riesenprojekte der Telekommunikationsunternehmen für die Hochs des Outsourcing-Marktes. Im kommenden Jahr sehen die Experten aus Texas demgegenüber eine steigende Zahl kleiner Vorhaben, die sich auf das Auslagern von Kernprozessen konzentrieren. Anspruch der Anwender sei dabei, dass der Übergang weniger Zeit in Anspruch nimmt und möglichst schnell ein Return-on-Investment sichtbar wird.

Flankiert werden diese Bemühungen durch den Versuch, bestehende Beziehungen zu optimieren und bei den Vertragspartnern bessere Bedingungen auszuhandeln als momentan gegeben. Befördert wird das auf Anbieterseite durch wachsende Konkurrenz. Die größten Service-Anbieter wie HPHP, EDS, DellDell, Perot, ACS und Xerox seien immer noch in der Konsolidierungsphase, so EquaTerra. Dies eröffne anderen Providern die Chance, im kommenden Jahr Marktanteile zu erobern. Alles zu Dell auf CIO.de Alles zu HP auf CIO.de

Verschieben werden sich nach Einschätzung des Beratungshauses die Gewichte noch in verschiedener Hinsicht. Beim Infrastruktur-Outsourcing sei etwa eine hohe Marktreife erreicht. Deshalb sind in diesem Segment nicht unbedingt mehr die großen Sprünge zu erwarten.

Die Unternehmen schauen hierbei mittlerweile genau hin, mit wem sie sich einlassen. Nicht alleine der Preis ist das entscheidende Kriterium. Die Provider müssen auch mit Kundennähe und Flexibilität punkten, wenn sie Abschlüsse erzielen wollen. Als klares Wachstumsfeld macht EquaTerra demgegenüber das Auslagern des Beschaffungswesens aus.

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