Fraunhofer-Studie zu Social Media

Die Polizei arbeitet mit Twitter

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Auch die Arbeit der Polizei ändert sich in einem rasanten Tempo: Hier muss man schnell auf technische Neuerungen reagieren und diese in die eigenen Prozesse integrieren, teilen die Projektbeteiligten mit. Im Rahmen des EU-Projekts wurden jetzt Interviews mit I&K-Spezialisten von Polizeiorganisationen in den Staaten Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Mazedonien, Niederlanden, Rumänien, Spanien und Tschechien durchgeführt. Darüber hinaus wurden 20 I&K-Firmen befragt, die Polizeibehörden ausrüsten.

Die 6 IT-Trends der Polizei in Europa

Dabei wurden sechs IT-Trends identifiziert, die alle befragten Behörden derzeit beschäftigen: Systemintegration, erhöhte Mobilität, Überwachungstechnologie, digitale Biometrie, Probleme mit der Nutzerakzeptanz und Social Media.

Die Polizeien der Länder verbinden sich laut Fraunhofer zunehmend über bestehende Systeme und verknüpfen sich auch über Landes- und Staatsgrenzen hinweg. Im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande soll ein gemeinsames Intranet der umliegenden Polizeistellen eingerichtet werden. Ein weiteres Thema aller ist die Nutzung von Geo-Daten, wie GPS-Koordinaten von Streifenwagen, um Einsätze zu koordinieren.

Die Polizisten aller Länder können mittlerweile vor Ort auf Informationen zugreifen, die früher nur stationär auf der Wache verfügbar waren. Dazu werden Computer in die Einsatzfahrzeuge integriert. In Brandenburg sollen bald computerisierte Streifenwagen eingesetzt werden, um die Anzahl der Beamten und Einrichtungen möglichst ohne Leistungseinbußen reduzieren zu können.

Weitere Schwerpunkte sind der Einsatz von Überwachungstechnologie und digitaler Biometrie. Hier sind neben Hilfssystemen bei der Videoüberwachung durch Beamte auch die vollautomatisierte Videoüberwachung und -analyse ein Thema. Zukünftig sollen spezielle Systeme verdächtige Personen oder verlassene Gepäckstücke identifizieren. Zudem nutzten Polizisten digitale Biometrie auch verstärkt, um Verdächtige zu identifizieren- sowie Personen mit besonderen Berechtigungen. In Deutschland gibt es bereits mobile Fingerabdruck-Scanner inden Polizeiautos.

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