IT-Manager wetten

Die Rolle des CIO ist obsolet

07.09.2011
Von Peter  Lempp

Und wie geht es weiter? Im Jahr 2021 wird Technologie wahrscheinlich so allgegenwärtig sein, dass jeder - vom Kleinkind bis zum Großvater - sie nutzt, ohne noch groß darüber nachzudenken. Sie wird weitere Lebensbereiche erobern und oft nicht mehr als IT wahrgenommen werden.

2 Gründe für das Ende der klassischen CIO-Rolle

Wenn IT so allgegenwärtig geworden ist, wird auch die Rolle des CIOs - wie wir sie heute kennen - passé sein. Das glaube ich aus zwei Gründen:

Erstens, weil eine einzelne technologiegeprägte CxO-Rolle im Unternehmen nicht mehr ausreichen wird. Schon heute sind so gut wie alle Prozesse IT-gestützt - angefangen von der Produktionssteuerung über die Integration von Lieferanten bis hin zu Marketing, Vertrieb und HR.

Es wird künftig nicht mehr genügen, dass der CIO der Einzige ist, der technische Zusammenhänge versteht. In zehn Jahren wird, meiner Ansicht nach, Technologieverständnis genauso zum Repertoire von Führungskräften gehören wie Kenntnisse der Betriebswirtschaft

Den zweiten Grund sehe ich darin, dass sich die Rolle des CIOs ausdifferenzieren wird. Schauen wir noch einmal zurück: Vor zehn Jahren war der CIO dafür zuständig, ein neues SAP-System in fünf Ländern in einem angemessenen Zeitraum und zu angemessenen Kosten einzuführen und zu betreiben. Im Laufe der vergangenen Jahre musste er sich dann zusätzlich immer tiefer in die Geschäftsprozesse einarbeiten - sich mit der Produktion auseinandersetzen, verstehen, wie der Vertrieb arbeitet und wie das Contact Center funktioniert, um die richtigen Anwendungen einzukaufen und die IT-Landschaft in die richtige Richtung zu entwickeln.

Heute soll der CIO zusätzlich eine Nase dafür haben, mit welchen neuen iPhone-Apps sein Unternehmen Kunden gewinnen könnte, wie die Anwendung am Ende aussehen sollte und wie sie technisch bereitgestellt werden könnte. Habe ich die Berechnung des Business Case vergessen?

Zur Startseite