Angriff auf Microsoft

Die Schlacht, die Google verliert

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.

Es ist aber nicht möglich, sagt Dave Armstrong, bei Google nur Platz in einem bestimmten RechenzentrumRechenzentrum zu buchen. "Wir versuchen, gegenüber unseren Kunden Transparenz herzustellen, wie die Daten im Cloud dargestellt und gespeichert werden", so Armstrong. "Die Kunden können dann mithilfe ihrer Anwälte ihre eigene Due Diligence vornehmen." Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Ob das für potenzielle Großkunden Anreiz genug ist, bleibt fraglich. Zudem hat Microsoft auf die Herausforderung Cloud ComputingCloud Computing inzwischen reagiert. So lassen sich beim neuen Groupware- und Nachrichtensys-tem Exchange 2010 Teile des Mail-Verkehrs in die Cloud auslagern und dennoch die gesamten Kommunikationsdaten revisionssicher archivieren. Auch Office 2010 wird zum Teil als Web-Anwendung nutzbar sein. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Für Fachleute ist klar, dass Office-Web-Applikationen langfristig Marktanteile erobern werden. Doch ob Google hier eine zentrale Rolle erobern wird, hält Axel Opperman für fraglich. "Der hybride Ansatz von Exchange 2010 kommt dem Bedarf der IT-Entscheider sehr nahe“, sagt er. "Und auch andere Anbieter, die im Vergleich zu Google weit mehr Erfahrung im Umgang mit Geschäftskunden haben, drängen in diesen Markt." Er verweist etwa auf Adobe mit der Online-Textverarbeitung Buzzword und auf Cisco, das mit dem Kommunikationsdienst Postpath nun mit Microsofts Exchange und IBMs Lotus konkurriert.

Google gegen Microsoft

Unser freier Autor und Google-Experte Lars Reppesgaard veröffentlichte 2008 sein Buch "Das Google Imperium. Hinter den Kulissen des globalen Giganten". Murmann-Verlag, Hamburg, 2008, 280 Seiten; 19,90 Euro.
Unser freier Autor und Google-Experte Lars Reppesgaard veröffentlichte 2008 sein Buch "Das Google Imperium. Hinter den Kulissen des globalen Giganten". Murmann-Verlag, Hamburg, 2008, 280 Seiten; 19,90 Euro.
Foto: Murmann

Von diesen Schwierigkeiten unbeeindruckt, bläst Google bereits zur nächsten Attacke. Der Internet-Browser Chrome soll zum Betriebssystem ausgebaut und damit zur Windows-Alternative werden. Windows hat 2008 mit 16 Milliarden Dollar wesentlich zum Geschäftsergebnis beigetragen. "Zusammen mit dem Office-Umsatz machen die beiden Cashcows mit 29 Milliarden Dollar etwa 58 Prozent des Microsoft-Umsatzes aus", sagt IDC-Analyst Spies. "Microsoft würde fahrlässig handeln, wenn nicht jetzt alle Alarmglocken läuten und Gegenszenarien durchgespielt werden."

Auch wenn der PC vermutlich wegen der guten Beziehungen Microsofts zu den Herstellern eine Windows-Domäne bleibt, könnte der Vorstoß Erfolg haben. Schließlich entsteht mit den schlanken Netbooks gerade eine neue Geräteklasse. Es ist ein Markt, in dem die Karten derzeit neu gemischt werden. Bei dieser Schlacht stehen die Chancen deutlich besser, dass Google aus ihr als Gewinner hervorgehen kann.

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