Offshoring

Die Skepsis der Anwender ist berechtigt

10.09.2008

Dass sich die hiesigen Unternehmen einen Provider wünschen, der in Deutschland präsent ist und deutsche Mitarbeiter vor Ort beschäftigt, ist laut Berlecon aber nicht nur eine Mentalitätsfrage, sondern hat vor allem wirtschaftliche Ursachen. So seien die Unterschiede in Kultur und Sprache zwar immer wieder ein Thema. Die damit verbundenen Probleme würden jedoch meist unterschätzt. Auf der einen Seite propagieren die Provider die wachsende Bedeutung der IT für die Prozessgestaltung im Unternehmen. Auf der anderen Seite sollen die Mitarbeiter der deutschen Kunden ihre IT-Probleme dem Service-Desk in Mumbai oder Bratislava in einer für sie ungewohnten Sprache schildern. "Da passt etwas nicht zusammen", so die Experten.

Preisvorteile allein reichen nicht aus

Die Befragungsresultate von Berlecon deuten an, dass dieses Problem mittlerweile erkannt wurde. So hat ein Großteil der befragten Anbieter festgestellt, dass mit Preisvorteilen allein auf dem deutschen Markt kein Blumentopf zu gewinnen ist. Stattdessen gewinnen aus Sicht der Provider Faktoren wie Servicequalität, Branchen- und Prozesskompetenz sowie auch die lokale Präsenz beim Ringen um das Vertrauen deutscher Kunden an Bedeutung. Konsequenterweise planen die meisten Global-Sourcing-Anbieter, ihr Personal sowie die Marketing- und Vertriebsausgaben in Deutschland aufzustocken und Partnerschaften mit lokalen Akteuren zu schließen.

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