Deloitte Global CIO Survey

Die Stärken der CIOs

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

7 Eigenschaften von CIOs

Deloitte destilliert insbesondere sieben Eigenschaften heraus, die typisch CIO sind:

  1. 90 Prozent der Befragten können sich leicht auf neue Umwelten einstellen.

  2. 81 Prozent haben in der Zusammenarbeit mit anderen eher Ziele als Emotionen im Blick.

  3. 81 Prozent sind frühe Nutzer neuer Technologien.

  4. 78 Prozent neigen eher dazu, die erste Geige zu übernehmen anstatt als Teamplayer aufzutreten.

  5. 76 Prozent haben das große Ganze im Visier und nicht unbedingt die Details.

  6. 75 Prozent nehmen die Konfrontation an und suchen sie nicht zu vermeiden.

  7. 75 Prozent tolerieren Risiken.

Soweit die Einblicke der Studie in das Wesen des CIOs. Daneben liefert Deloitte weitere handfeste Anhaltspunkte dafür, wie die IT und ihre Chefs aktuell aufgestellt sind. Einige Befunde und Auffälligkeiten seien hier durch die deutsche Brille aufgegriffen.

Mehrheit der CIOs hält sich noch für Trusted Operator

63 Prozent der Befragten aus der Bundesrepublik ordnen sich als Trusted Operator ein, 7 Prozent als Change Instigator und 30 Prozent als Business Co-Creator. Im internationalen Vergleich deutet das auf stärkere Beharrungskräfte hin als anderswo, denn im globalen Durchschnitt definieren sich nur 55 Prozent als Trusted Operator, dafür entfallen auf die beiden anderen Rollen jeweils 4 Prozentpunkte mehr.

Das Ranking der vom Business an die IT formulierten Ansprüche sieht in Deutschland so aus:

  • In 80 Prozent der Firmen wird eine Verbesserung der Geschäftsprozesse erwartet,

  • in 73 Prozent die Wartung der IT-Systeme,

  • in 63 Prozent das Management der Cyber Security,

  • in 60 Prozent die Reduzierung von Kosten bei gleichzeitiger Erhöhung der Effizienz,

  • 53 Prozent der Unternehmen fordern von ihrer IT digitale Ressourcen und geschäftliche InnovationInnovation ein. Alles zu Innovation auf CIO.de

Im globalen Durchschnitt liegt die Kostenreduzierung mit 67 Prozent auf dem zweiten Platz im Ranking. Hier liegt die stärkste Abweichung der deutschen Ergebnisse - und sie deutet wohl darauf hin, dass hierzulande dieses Problem in der Vergangenheit in höherem Maße abgearbeitet werden konnte als anderswo.

Die wichtigsten IT-Felder

Von den technologischen Feldern wird nach Ansicht von 57 der deutschen CIOs in den kommenden zwei Jahren die Digitalisierung die größte Rolle spielen. 47 Prozent nennen die Modernisierung von Alt- und Kernsystemen, 43 Prozent Analytics, jeweils 37 Prozent Cyber Security und Cloud ComputingCloud Computing. International ist mit 67 Prozent beziehungsweise 59 Prozent der Anteil der Unternehmen deutlich größer, die Digitalisierung und Analytics für auf absehbare Zeit wichtig halten. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Insbesondere die hiesige Skepsis gegenüber der Datenanalyse zeigt sich auch bei der Frage nach den Prioritäten bei den an die Endverbraucher gerichteten Aktivitäten. 17 Prozent der deutschen Befragten nennen hier die Analyse von Kundendaten, 38 Prozent sind es global. Ins Auge sticht am deutschen Ergebnis ferner die Produktfokussierung. 57 Prozent führen das Design von Produkten an, 50 Prozent den Aufbau technologischer Plattformen - weltweit ist es umgekehrt.

Deloitte unterscheidet drei Typen von CIOs. Fünf IT-Kompetenzfelder sind je nach Typus unterschiedlich ausgeprägt, wie diese Übersicht zeigt.
Deloitte unterscheidet drei Typen von CIOs. Fünf IT-Kompetenzfelder sind je nach Typus unterschiedlich ausgeprägt, wie diese Übersicht zeigt.
Foto: Deloitte

Die Stärken der CIOs

Bei der Frage schließlich nach den aktuellen Stärken der CIOs offenbart sich wiederum eine deutsche Besonderheit. 57 Prozent nennen hierzulande den Einfluss auf die internen Akteure. Damit erscheinen deutsche CIO intern erkennbar besser vernetzt als ihre Kollegen im Ausland. Global sehen nämlich nur 47 Prozent den internen Einfluss als große Stärke. In Deutschland führen ebenfalls 57 Prozent die Kommunikation, 53 Prozent die technologische Vision und 50 Prozent die Kommunikation der finanziellen Auswirkungen der IT an.

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