Near Field Communication

Die Technik hinter NFC

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Neben den Betriebsmodi lässt sich NFC noch über die Nutzungsarten definieren. Der niederländische Hersteller Gemalto unterscheidet beispielsweise zwischen drei Verwendungsarten:

  • Die Kartenemulation: Das NFC-Gerät verhält sich wie eine kontaktlose Karte und kann beispielsweise als Ticket oder Bezahlsystem genutzt werden. Hierzu zählen NFC-Varianten wie MiFare, Calypso oder Felica sowie Bezahlsysteme wie Visa Paywave, Mastercard Paypass oder American Express ExpressPay.

  • Der Reader-Modus: Das NFC-Device ist im aktiven Modus und liest ein passives NFC- oder RFID-Tag. Das könnte beispielsweise eine Web-Adresse sein oder ein elektronischer Coupon auf einem Poster für das interaktive Marketing.

  • Der P2P-Modus: Im Person-to-Person-Einsatz kommunizieren zwei NFC-Geräte aktiv miteinander und tauschen Informationen (etwa Adressen) aus.

Schutz durch Secure Element

Den Reiz beziehungsweise Mehrwert der NFC-Technik macht die Implementierung im Smartphone aus. Hierfür ist nämlich die Verknüpfung mit einem Sicherheitsmodul (Secure Element) vorgesehen (siehe Kasten "Sichere NFC-Kommunikation ..."). Erst diese Kombination ergibt das große Potenzial für neue Geschäftsmodelle wie mobiles Bezahlen, Zugangskontrolle etc. Derzeit diskutiert die Branche drei Implementierungsvarianten:

  • Embedded Chip,

  • SIM-Bestandteil,

  • MicroSD NFC.

Bei der Embedded-Variante integrieren die Smartphone-Hersteller die NFC-Technik komplett (inklusive Secure Element) in ihr Gerätedesign, so dass später ein eventueller Wechsel auf ein anderes Gerät oder zu einer anderen Marke schwierig ist. Bei der SIM-Karten-Lösung ist die Sicherheitstechnik dagegen ein Bestandteil der Mobilfunkkarte. Zum einen erleichtert dies den Gerätewechsel, zum anderen hat sich der Mobilfunkkunde meist bei seinem Provider bereits mit einem Identitätsnachweis legitimiert - er ist also bekannt. Ein Pluspunkt, der gerade bei finanziellen Transaktionen nicht zu unterschätzen ist.

Ein dritter Ansatz setzt auf einer MicroSD-Karte auf, die sowohl Sicherheitstechnik als auch die gesamte Funkelektronik integriert hat. In den USA ist zudem noch eine weitere Variante zum Nachrüsten weit verbreitet: NFC-Tags, die einfach in den Gehäusedeckel eines Smartphones geklebt werden. Allerdings können sie nicht mit der Funktionalität und den Sicherheits-Features der genannten Lösungen mithalten.

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